Ob Putzmuffel oder Putzteufel – ein Frühlingsputz erfrischt nicht nur das Haus, sondern auch die Seele. Besonders in Haushalten mit Kindern oder mit Personen, die anfällig für Allergien sind, ist jedoch Vorsicht geboten. Viele der angepriesenen Spezialreiniger können Vergiftungen, Verätzungen, Allergien und Reizungen an Haut und Atemwegen auslösen. Zudem gefährden Spezialreiniger die Umwelt.
Duftende Bäche und ein steriles Zuhause
Rund 150 000 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel gelangen jährlich ins Abwasser. Gewisse Chemikalien können von Kläranlagen trotz aufwändigen Verfahren nicht entfernt werden. Sie gelangen in unsere Gewässer und machen Fische fortpflanzungsunfähig. Wer es ganz hygienisch mag, wählt Reinigungsmittel, welche als «antibakteriell» oder «desinfizierend» beworben werden. Bakterien kommen jedoch natürlicherweise überall vor. Antibakterielle Mittel sind nicht nur unnötig, sie gefährden die Gesundheit und belasten die Umwelt. Das Bundesamt für Gesundheit rät deshalb von der Verwendung von Desinfektionsmitteln im Haushalt ab.
Bewährte Mittel
Bei Putzmitteln gilt: Weniger ist mehr! In der alltäglichen Reinigung kommt man ganz ohne Chemie zu Glanzresultaten. Moderne Mikrofasertücher, nur mit Wasser befeuchtet, entfernen Fett und Schmutz effizient. Die Tücher gibt es mit unterschiedlichen Rauigkeiten für Glas, Bad und Böden. Altbewährte Mittel reichen im Haushalt aus: Allzweckreiniger oder Schmierseife, Entkalker auf Basis von Putzessig oder Zitronensäure, Gallseife gegen Flecken und Natron zur Reinigung von Abläufen. Ökologische Allzweckreiniger und Entkalker finden sich in allen grösseren Läden.
Tipps für Umweltbewusste
- Fenster werden blitzblank, wenn reines, lauwarmes Wasser und Mikrofasertücher verwendet wird.
- Gegen hartnäckige Verschmutzungen wie Backofenverkrustungen hilft statt aggressiver Chemie auch einfach etwas Zeit: Die Verkrustungen werden mit konzentrierter Schmierseife oder Allzweckreiniger eingeseift und aufgeweicht; am nächsten Tag löst sich der Schmutz fast wie von selbst.
- Teppiche und Polstermöbel werden statt mit teuren Fleckensprays mit einfachen Hausmitteln sauber. Fettflecken lassen sich mit Gallseife behandeln, Wein- oder Saftflecken werden mit Zitronensaft beträufelt.
- Verzichten Sie Ihrer Gesundheit und der Umwelt zuliebe wenn möglich auf WC-Duftsteine, Abflussreiniger, Reinigungsmittel mit Desinfektionsmittel, chlorhaltige Reinigungsmittel und chlorierte Lösemittel.
Tipps und Tricks für den Umgang mit Pestiziden und Chemikalien sind auf www.bewusstwie.ch zu finden.