- Kolumne von Dr. Philipp Gut
«Weiss + Dreads. Wir müssen draussen bleiben», schreibt der österreichische Musiker Mario Parizek in den sozialen Medien. Darunter setzt er das Hashtag «Extremistensumpf». Parizek wurde kurzfristig von einem Konzert in der Züricher Bar «Das Gleis» ausgeladen, die mit Steuergeldern unterstützt wird.
Es ist der nächste irre Fall von «kultureller Aneignung», nachdem in der Berner Brasserie «Lorraine» ein Konzert abgebrochen worden ist, weil ein weisser Musiker ebenfalls Rastas trug.
«Problematische Perücke»
Nur wenige Tage nach dem Vorfall in Zürich wurde das bekannte Komikerduo Ursus und Nadeschkin mit dem Vorwurf der «kulturellen Aneignung» bedacht. Nadeschkin habe eine angeblich «problematische» Perücke auf. Habt ihr denn noch alle Tassen im Schrank?
Die Frisur wird zum Kriterium eines woken linken Rassismus. Willkommen in der schönen neuen Welt der Cancel Culture!
Klimarassisten und Schandpfähle
Trendsetter in Europa waren die Deutschen: Bereits im März dieses Jahres ist die Musikerin Ronja Maltzahn von der radikalen Klimaschutzbewegung Fridays for Future zum Teufel gejagt worden, weil sie als «weisse Person» Dreadlocks hat.
Und die Klimarassisten setzten gar noch einen drauf: Maltzahn dürfe doch auftreten, wenn sie ihre Haare schneiden lasse, schoben sie nach. Demütigung total. Werden bald die mittelalterlichen Schandpfähle wieder eingeführt?
Bankrotterklärung der politischen Korrektheit
Und jetzt also der Fall Zürich. Der betroffene Mario Parizek spricht von einer «mehr oder weniger faschistischen Begründung». Als linker Künstler werde er «von der linken Ecke» diskriminiert.
Man kann es auch juristisch nüchtern «Vertragsbruch» nennen. Vor allem aber ist es die Bankrotterklärung der Ideologie der politischen Korrektheit. Sie ist zum Nährboden einer neuen, selbst vor Brotkorbterror nicht zurückschreckenden Intoleranz geworden.
Es ist Zeit, dass wir den Irrsinn abschütteln. Jeder soll denken, sagen, singen, was er will – mit der Frisur, die er will. Ist doch eigentlich selbstverständlich.