Vor einem Jahr griffen Rechtsextreme einen CGIL-Sitz in Rom am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Massnahmen der Regierung an, drangen dort ein und verwüsteten ihn. Drei Polizisten wurden damals verletzt. Wenig später nahmen die Behörden Mitglieder der rechtsextremen Kleinstpartei Forza Nuova fest, die an dem Angriff beteiligt waren. Einige wurden im Juli vor Gericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini warnte auf der gut gefüllten Piazza del Popolo im Zentrum Roms am Samstagabend vor dem Faschismus. Die Politik habe ausserdem den Arbeitern nicht zugehört, während sich Arbeitsbedingungen verschlechtert hätten und Profite von Unternehmen gestiegen seien. In Richtung der neu entstehenden Regierung erklärte er: "Wir wollen nicht dann gerufen werden, wenn ihr die Dinge schon entschieden habt."
Nach ihrem Wahlsieg am 25. September berät die rechte Allianz aus den Fratelli d'Italia um Giorgia Meloni, der Lega und Forza Italia derzeit über ein mögliches Kabinett. Aus Parteikreisen hiess es am Samstag, man habe bei einem Treffen in der Villa Arcore von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi "wichtige Schritte" gemacht. Am 13. Oktober tritt das Parlament erstmals zusammen, danach muss Staatschef Sergio Mattarella zunächst mit allen Parteien beraten und den Auftrag zur Regierungsbildung geben.