Die Thermischen Anlagen des ZAB in Bazenheid entwickelten sich in den vergangenen Jahren zum eigentlichen Energiepark mit erneuerbarer Energie aus unterschiedlichen Quellen: Energie aus den Siedlungs-, Gewerbe- und Industrieabfällen, Energie aus Biomasse wie Klärschlamm, Altholz und Solarenergie aus den Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Thermischen Anlagen und des Sortierwerks.
Zeit des Umdenkens
Die heutigen fossilen oder atomaren Energiequellen gehen unweigerlich zur Neige oder sind aus ökologischen Gründen fragwürdig. Langfristig betrachtet sind deshalb erneuerbare Energien der einzig gangbare Weg in eine nachhaltige energiepolitische Zukunft. Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) versorgt seit dem Jahr 1976 benachbarte Industriebetriebe mit Prozesswärme, produziert seit 1984 zusätzlich auch Strom und in den vergangenen Jahren konnte in der Gemeinde Kirchberg ein Fernwärmenetz aufgebaut werden, welches mit Komfortwärme durch den ZAB versorgt wird. Noch vor wenigen Jahren stand beim ZAB die möglichst umweltgerechte Behandlung von Abfällen im Zentrum der Unternehmensstrategie. Heute steht die erneuerbare und regionale Energieproduktion im Fokus.
Strom und Wärme
Mit der Produktion von Wärme und Strom leistet der ZAB einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiepolitik. Der ZAB ist mittlerweile zum grössten Produzenten von erneuerbarer Energie in der Region Fürstenland, Toggenburg und Hinterthurgau geworden. Er kann neben der Wärmeproduktion auch den Strombedarf von rund 20'000 Haushalten sicherstellen. Am Tor zum "Energietal Toggenburg" gelegen nimmt der ZAB eine energiepolitische Leuchtturmfunktion wahr.
Ökologisch, erneuerbar, regional produziert
Abfälle sind wertvolle Rohstoffe geworden - entweder ein Recyclinggut (stoffliche Verwertung) oder ein Energieträger für die energetische Verwertung. Die Abfälle die in einem Kehrichtheizkraftwerk thermisch verwertet werden, bestehen zudem zu 50 Prozent aus Biomasse. Aus diesem Grund gilt die daraus gewonnene Energie als erneuerbar und somit auch CO2-neutral. Durch die Verwertung der im Abfall enthaltenen Energie wird die Nutzung der fossilen Primärenergieträger wie Kohle, Öl oder Gas geschont.
In den thermischen Anlagen des ZAB in Bazenheid werden heute primär die Abfälle von rund 185'000 Einwohnerinnen und Einwohnern sowie von rund 4'000 Industrie- und Gewerbetrieben aus den Gemeinden der st. gallischen Regionen Fürstenland und Toggenburg sowie aus dem Hinterthurgau zu Dampf und Strom veredelt: Energie aus der Region für die Region. Die Bewirtschaftung dieser Abfälle erfolgt überregional in enger Zusammenarbeit mit den benachbarten Anlagen.
Mit dem Bauprojekt „Optimierung Energiepark Bazenheid“ konnte sich der ZAB fit für ein regional umfassendes Wärmenetz machen – inklusive der Schaffung notwendiger Redundanzen für die Versorgungsgarantie bestehender oder neuer Wärmenetze. Nach dem Umbau des Energieparks Bazenheid stehen nun jährlich insgesamt bis 450‘000 MWh Wärme zur Nutzung verfügbar. Eine sichere, regionale, ökologische und wirtschaftliche Energieversorgung ohne Abhängigkeiten von fossilen Energien.