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Schweiz
25.01.2023

Schulen als Treiber für den Erhalt der Artenvielfalt

Kleinstrukturen bauen in der Schule Seegräben. Bild: PUSCH
Der Verlust an Biodiversität ist eine der grössten ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Mit dem Programm «Biodiv im Naturraum Schule» der Stiftung Pusch haben Schweizer Schulen mit ihren verhältnismässig grossen Flächen vielfältige Möglichkeiten, die Artenvielfalt zu fördern. In den letzten vier Jahren griff Pusch im Rahmen dieses Programms Schulen unter die Arme und zieht nach Programmende eine positive Bilanz.

Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) sind ein Drittel der Arten und die Hälfte der Lebensräume hierzulande bedroht. Aber intakte Ökosysteme übernehmen wichtige Funktionen, wie die Bestäubung von Kulturpflanzen, die Stärkung der Bodenfruchtbarkeit, die Reinigung von Luft, Boden und Wasser und nicht zuletzt ist auch der Erholungsaspekt gesunder Natur für uns Menschen nicht zu unterschätzen.

Dieses Verständnis sei elementar, damit Kinder und Jugendliche Natur und Umwelt als schützenswert begreifen, schreibt die Stiftung in ihrer Mitteilung. Und Schulen können mit der gezielten Gestaltung ihrer Areale neue Lebensräume schaffen und Biodiversität für die Schüler:innen praktisch erlebbar machen.  

Win-win für Biodiversität und Kinder

Um dem Artensterben entgegenzuwirken, rief die Stiftung Pusch im Oktober 2019 das Programm «Biodiv im Naturraum Schule» ins Leben und unterstützt seither Primarschulen bei der ökologischen Aufwertung ihrer Schulareale. Praktische Aktionsmodule, kreative Unterrichtsmaterialien, ein Forschungs-Kit, Factsheets für die Grünraumpflege, finanzielle Projektförderungen und Weiterbildungsangebote motivierten Lehrpersonen sowie Hauswartungen dazu, sich mit Schüler:innen für die Biodiversität einzusetzen.

Über 5000 Schulkinder sensibilisiert

Nach vier erfreulich erfolgreichen Jahren beendet die Stiftung Pusch das Programm und blickt zurück: Durch das grosse Engagement von Lehrpersonen seien über 5000 Schüler:innen für die Bedeutung der Artenvielfalt sensibilisiert worden, so die Stiftung. «Kinder und Jugendliche aus rund 100 Schulen und 13 Kantonen packten dabei fleissig mit an und bauten Nützlingsquartiere für allerlei Käfer in ihren Schulgärten, erschufen Asthaufen für Igel und formten Samenkugeln für Schmetterlings- und Insekten-Blumenwiesen.»

Inspirierende Projekte

Inspirierende und partizipative Projekte zur Förderung naturnaher Flächen wurden auf der Programm-Website porträtiert und sollen andere Schulen zum Nachahmen bewegen. Dabei entstanden neben zahlreichen neuen Lebensräumen und Kleinstrukturen auch Lernoasen, welche ein ideales Umfeld bieten, um Kinder und Jugendliche für die Vielfalt des Lebens zu begeistern.

So können sie auf dem eigenen Schulhof die Lebensräume von Pflanzen und Tieren selbst erkunden, beobachten und Zusammenhänge erkennen.

Noch keine positive Trendwende

Die Biodiversität der Schweizer Landschaften müsse weiterhin erhalten werden, denn zurzeit sei noch keine positive Trendwende in Sicht, so die Stiftung weiter. Darum setze sie sich auch im neuen Jahr weiterhin für die Biodiversität auf Schulhöfen ein und erarbeite neue Angebote. Dabei sollen im Laufe des neuen Jahres 2023 Projektförderungen, Leitfäden, ein Muster-Stundenplan und eine Web-App in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule St. Gallen und GLOBE Schweiz entstehen und Schulen bei der Planung von naturnahen Flächen helfen.

Auch wird das Beratungsangebot intensiviert, damit Schulen erste Aufwertungsideen mit Pusch spiegeln können.

www.pusch.ch

Zürioberland24 / Herisau24