Holdener hatte den letzten Teil des zweiten Laufs mit über sieben Zehntelsekunden Vorsprung vor St-Germain in Angriff genommen und schien einer klaren Bestzeit entgegen zu fahren. Doch dann passierte es: Die Schwyzerin fädelte ein. Aus war der Traum vom ersten grossen Titel im Slalom. Frust und Ärger statt Triumph, es flossen Tränen der Verbitterung statt Tränen der Freude.
Danioth beste Schweizerin
Beste Schweizerin war nach dem Drama um Holdener Aline Danioth als Sechste. Die Urnerin machte im zweiten Lauf drei Plätze gut. Als Bestergebnis im Weltcup weist sie den 7. Rang aus, den sie vor gut drei Jahren im Slalom in Lienz erreichte. Camille Rast fand sich in der Schlussrangliste auf dem 27. Platz wieder. Michelle Gisin verzichtete nach dem 35. Rang am Morgen auf den Start im zweiten Lauf.
Nach dem ersten Lauf hatte alles auf ein Duell um Gold zwischen Shiffrin und Holdener hingedeutet. Die beiden lagen nur 19 Hundertstel auseinander, St-Germain als Drittplatzierte bereits 61 Hundertstel.
St-Germain noch nie besser als Sechste
Doch in der Entscheidung überschlugen sich die Ereignisse. St-Germain, im Weltcup noch nie besser als Sechste, liess sich auch von Shiffrin nicht vom grossen Triumph aufhalten. Die Amerikanerin, die ihren fünften WM-Titel im Slalom anstrebte, musste sich um eine gute halbe Sekunde geschlagen geben. Die Deutsche Lena Dürr, Vierte bei Halbzeit, wurde Dritte und sicherte sich damit ihre erste WM-Medaille.