- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Es sind immer wieder die von der Meinungselite beschimpften Sozialen Medien, die in unserer Gesellschaft wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Ende Woche zirkulierte auf verschiedenen Plattformen eine schockierende Nachricht: Ein Schweizer Mieter wird von der Gemeinde Seegräben im Kanton Zürich aus der Wohnung geschmissen – er muss Asylbewerbern Platz machen.
Im Kündigungsschreiben heisst es: «Die Gemeinde Seegräben ist verpflichtet, Asylsuchende und Flüchtlinge aufzunehmen und unterzubringen. Aufgrund der hohen Migrationszahlen wurden die Gemeinden durch den Kanton angewiesen, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um zusätzliche Schutzsuchende aufnehmen zu können.»
Schweizer raus, Asyltouristen rein
Die Folge: Der Schweizer, der jetzt allein und vorher mit seiner Familie 15 Jahre lang in der 5-Zimmer-Wohnung gelebt hat, muss weichen. Ganz nach dem Motto: Schweizer raus, Asyltouristen rein.
Die Empörung über den Fall ist gross – zu Recht. Er spiegelt wie in einem Brennglas die Probleme unserer gescheiterten Asylpolitik.
Wann gestehen sich die Verantwortlichen das endlich ein? Soll der Fall «Seegräben» Alltag werden in unserem Land?
Von Anträgen überflutet
Derzeit strömen so viele Asylbewerber in die Schweiz wie schon lange nicht mehr. Die Aufnahmekapazitäten sind erschöpft. Bereits haben einzelne Kantone den Asylnotstand ausgerufen.
Die Behörden haben die Kontrolle über die Asylströme verloren. Das sogenannte Schengen-Dublin-System funktioniert hinten und vorne nicht. Die Asylbewerber müssten dort ein Gesuch stellen, wo sie in Europa ankommen. Trotzdem wird das Binnenland Schweiz von Anträgen überflutet.
Am Ende sind die Bürgerinnen und Bürger die Leidtragenden – siehe Seegräben.
Vorläufig – für immer
Aber auch die Rückführung in andere europäische Staaten und in die Herkunftsländer wird sabotiert. Asylbewerber, deren Gesuche abgelehnt werden, können in aller Regel bleiben, als sogenannt vorläufig Aufgenommene – in Wirklichkeit meist für immer.
Die wenigsten sind politisch verfolgt
Schliesslich – und das ist der Kern des Übels – sind nur die wenigsten Asylbewerber in ihrer Heimat aus politischen Gründen verfolgt und an Leib und Leben bedroht. Dabei schreibt dies das Asylgesetz so vor.
Diese Problematik zeigt sich auch im Fall «Seegräben». Die Gemeinde spricht von «Schutzsuchenden» und unterschlägt damit die Tatsache, dass die meisten Asylbewerber keine echten Flüchtlinge sind, sondern Asyltouristen.
Kriminalität steigt sprunghaft
Das zeigen die jüngsten Zahlen. Stark zugenommen haben die Gesuche von jungen Männern aus Nordafrika, aus Algerien, Tunesien und Marokko. In der Umgebung der Asylzentren, wo sie untergebracht sind, steigt die Kriminalität sprunghaft an.
Ist es das, was wir uns unter politisch Verfolgten und «Schutzsuchenden» vorstellen?
Wir zerstören die humanitäre Tradition
Die Schweizer Bevölkerung war immer bereit, echten Flüchtlingen zu helfen. Doch diese Bereitschaft wird untergraben, wenn die Politik das Asylchaos nicht beendet.
Der Fall «Seegräben» ist ein Mahnmal – und er muss Anstoss für eine Wende sein. Sonst zerstören wir unsere humanitäre Tradition.