Der Winter ist dieses Jahr sehr wechselhalft, mal war es frühlingshaft warm, dann wieder sehr kalt. Wie gehen die Bienen mit diesen Temperaturschwankungen um?
Erwin Reutimann: Für die Honigbienen ist dies grundsätzlich kein Problem, sofern die Anzahl Bienen im Bienenvolk angemessen ist und ausreichend Futtervorräte vorhanden sind. Bei Temperaturen über 10 Grad finden kurze Ausflüge statt, bei Minustemperaturen bildet das Bienenvolk in seiner Behausung (Beute genannt) eine sogenannte Wintertraube. Im Zentrum dieser «Traube» befindet sich die Königin. Hier liegt die Temperatur bei rund 25 Grad. Die Wärme wird erzeugt, indem die Bienen mit ihrer Flügelmuskulatur zittern. Werden die Tage länger, beginnt die Königin mit der Eiablage. Für die Brutpflege ist dann eine Temperatur von rund 35 Grad nötig. Das braucht viel Energie und eine grössere Anzahl Bienen. Deshalb ist es wichtig, dass die Völker genügend Futterreserven haben und im Herbst zuvor nur starke Völker eingewintert wurden.