Die Steuer- und die Finanzerträge blieben hinter den Erwartungen zurück, die Energiekosten (Gas und Öl) waren höher als budgetiert. Obwohl auch für das neue Jahr ein Verlust prognostiziert wird (119'000 Franken), entsprachen die 76 Stimmberechtigten am Mittwoch im Herisauer Pfarreiheim dem Antrag des Kirchenverwaltungsrates: Der Steuerfuss für 2024 wurde bei 0.43 Einheiten belassen. Das Eigenkapital erlaube dies, hielten die Verantwortlichen fest.
Eine Zusage für 2024
Claudia Höner trat aus dem Zentralrat zurück, Norbert Wick aus dem Kirchenverwaltungsrat und Judith Blaser aus der Geschäftsprüfungskommission. Die Ersatzwahlen verliefen speditiv: Gewählt wurden Daniela Li Puma und Anita Buschor (Geschäftsprüfungskommission), Karin Rütsche (Zentralrat) sowie Richard Grüninger (Kirchenverwaltungsrat). Letzterer hat einst schon während 14 Jahren dem Gremium angehört und gibt nun ein auf ein Jahr befristetes Comeback. «Markus Alder wird 2024 das Amt übernehmen. Er hat uns für das Ressort Liegenschaften zugesagt», erklärte Roland Reutemann, der Präsident des Kirchenverwaltungsrates. Margit Geel ist neu Stimmenzählerin.
Zwei Rücktritte aus dem Pfarreirat
Auch angesetzt waren die Gesamterneuerungswahlen des Pfarreirates. Co-Präsidentin Monika Freund Schoch und Monika Schorer hatten ihren Rücktritt erklärt; für die vierjährige Amtsperiode stellten sich Florian Erny (Präsident), Ilda Frehner, Renato Schöb, Simon Lampart (Kasse) und Stefan Stamm (Aktuar) zur Verfügung. Im Weiteren sind Beatrix Baur (Delegierte Vertretung Seelsorgeteam) sowie Roland Reutemann (Delegierter Vertretung Kirchenverwaltung) Mitglied des Pfarreirates.
Aus alten Protokollen
In der Einstimmung auf die Versammlung zeigte Pfarrer Reto Oberholzer Parallelen zwischen dem Segeln und der Kirche auf. Es gelte, sich in schwierigen Momenten auf das Wichtige zu besinnen, die Kräfte neu zu bündeln, sich nicht abzukapseln und «den Horizont in den Blick zu nehmen», wenn man sich schlecht fühle. Aus Anlass des Jubiläums (die Pfarrei ist vor 70 Jahren gegründet worden) trug Roland Reutemann ein paar Anekdoten vor. Von einer «140 Mann starken Versammlung» berichtete das Protokoll 1953. Themen waren unter anderem die Regelung für die «öffentliche Bekanntgabe säumiger Steuersünder», die Kürzung der Predigten oder der «ungeordnete Auszug der Kinder aus der Kirche». 1968 führte die Kirchgemeindeversammlung mit 61 Ja und 31 Nein das Frauenstimmrecht ein. «Wir wissen heute: Ohne Frauen würde unsere Kirche nicht laufen», stellte Reutemann fest.