- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Die Europäische Union (EU) verbietet ab 2035 den Verkauf neuer Autos mit Benzin- und Dieselantrieb (zum Bericht). Damit stirbt nicht nur eine Technologie, die über 100 Jahre Industrie- und Alltagsgeschichte geprägt hat – wir verbauen uns auch die Zukunft.
Denn Technologieverbote sind das Dümmste, was die Politik beschliessen kann. Eine offene Gesellschaft muss sich in alle möglichen Richtungen entwickeln können. Auch der freie Markt findet schlauere Lösungen als ein paar zeitgeistige Windfahnenpolitiker und Beamte in Brüssel.
Überheblich und engstirnig
Es zeugt von massloser Überheblichkeit und ideologischer Engstirnigkeit, eine erfolgreiche Technologie verbieten zu wollen, die sich ständig weiterentwickelt. Man kann es nicht anders sagen: Das Verbrennerverbot ist hirnverbrannt.
Verbrenner für das Klima
Die EU-Entscheid ist auch eurozentrisch und egoistisch. Weltweit sind über 1.2 Milliarden Verbrennermotoren im Betrieb. In vielen Weltgegenden ist der Umstieg auf die Elektromobilität eine Illusion. In Afrika werden auch in 20 oder 30 Jahren keine schicken Teslas herumfahren.
Umso wichtiger wäre es, die Verbrennertechnologie weiterzuentwickeln. Damit könnte man mehr für das globale Klima tun als durch den europäischen Tunnelblick auf einen einzigen Energieträger (Strom).
Strommangel verschärft sich
Hinzu kommt, dass die forcierte Elektrifizierung gar nicht umsetzbar wäre. Es fehlt an Infrastruktur – und es fehlt an Strom.
Bereits heute ist der Strom knapp. Ein weiteres dummes Technologieverbot – jenes für die Kernkraft – verschärft den Strommangel zusätzlich.
Alternativlos ist nur der Tod
Ein kluge Politik müsste sich bescheiden. Sie würde sich nicht anmassen, den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen. Sie würde nicht verbieten, sondern Anreize für Innovationen schaffen.
Alternativlos ist nur der Tod. Das gilt auch für politische Systeme und Kulturen, die keine Alternativen mehr zulassen.