Die im Kanton Schwyz einheimischen Edel- und Steinkrebse werden Jahr für Jahr weniger. Die Einführung von amerikanischen Flusskrebsen, die Krebspest sowie die Zerstörung des Lebensraums durch den Menschen sind dafür verantwortlich. Doppelt unglücklich: Den invasiven Krebsarten kann die Krebspest nichts anhaben, wodurch sie gegenüber den heimischen Arten einen klaren Vorteil haben. Der amerikanische Kamberkrebs etwa hat schon in alle Schwyzer Seen vordringen können – mit Ausnahme des Wägitalersees. Er wurde schon vor dem Jahr 2000 im Zürichsee gesichtet und kommt seither am unteren wie am oberen Zürichsee vor. Der Signalkrebs, der ebenfalls aus Nordamerika stammt, ist noch nicht so lange da. «Oberhalb von Küsnacht ist in einem Fliessgewässer eine Signalkrebspopulation bekannt», so Kuno von Wattenwyl, Abteilungsleiter Fischerei des Schwyzer Amts für Gewässer. Diese hätte wohl auch schon den Zürichsee erreicht, sich dort aber noch nicht etabliert.
Fliessgewässer als letzter Rückzugsort
Ebenfalls bei Küsnacht hat man gemäss der Koordinationsstelle für Flusskrebse Schweiz KFKS einmalig einen roten Amerikanischen Sumpfkrebs gesichtet. Doch: «Der Zürichsee ist als Lebensraum glücklicherweise weniger für die Art geeignet», erklärt Raphael Krieg von der KFKS. 2019 bis 2021 habe man ausserdem einen Galizierkrebs vor Stäfa gefunden. Der ursprünglich aus Osteuropa stammende Krebs wurde in den 70er-Jahren gezielt ausgesetzt, um verschwundene Edelkrebsbestände zu ersetzen. Als europäische Art hat aber auch er keine Chance gegen die Krebspest.
Der heimische Edelkrebs hingegen kann sich nur noch in Fliessgewässern, etwa im Krebsbach in Wollerau, in der Sihl und besonders um den Hüttnersee halten, im Zürichsee kommt er praktisch nicht mehr vor.