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16.05.2023

Weltbienentag 20. Mai: Gegen Bienensterben vorgehen - Jede Blüte zählt!

Bild: BienenSchweiz
Die Schweizer Bienenwelt ist vielfältig - und vom Aussterben bedroht. Das knappe Blütenangebot und die schwindenden Nistmöglichkeiten gefährden den Fortbestand der Wildbienen.

BienenSchweiz hat eine Blühflächenoffensive gestartet mit dem Ziel, die Lebensgrundlage aller Bienen in der Schweiz wirkungsvoll zu verbessern. Die Menge der angemeldeten Flächen übertrifft alle Erwartungen. Über eine halbe Million Quadratmeter sind bereits angemeldet und warten auf eine Aufwertung. Nun braucht es noch die finanzielle Unterstützung von Blühpatinnen und Blühpaten. Alle sind aufgefordert, mitzuhelfen und Verantwortung zu übernehmen - denn jede Blüte zählt!

Ein Blütenmeer für die Bienen

In der Schweiz gibt es eine grosse Vielfalt von über 600 Bienenarten, die sich in ihrer Grösse, im Aussehen und in ihrem Sammel- und Nistverhalten stark unterscheiden. So sind Schmalbienen kaum grösser als ein Reiskorn. Im Gegensatz dazu sind Holzbienen mit ihren drei Zentimeter grossen schwarzen Körper imposante Giganten.

Bild: BienenSchweiz

So unterschiedlich die Bienenarten auch sind, eines haben sie alle gemeinsam: Für ihren Fortbestand brauchen sie möglichst viele und vielfältige Blühpflanzen und passende Nistgelegenheiten in unmittelbarer Nähe. Deshalb hat BienenSchweiz eine
Blühflächenoffensive lanciert und das gesteckte Ziel bereits um das Fünffache übertroffen: «Das Interesse an unserer Blühflächenoffensive übertrifft unsere Erwartungen und zeigt das grosse Potential.», zieht Mathias Götti Limacher, Präsident von BienenSchweiz anlässlich des Weltbienentages erfreut Bilanz. «Entscheidend ist nun, dass genügend Blühpatinnen und -paten die Bestrebungen für Bienenlebensräume finanziell unterstützen. Gemeinsam können wir Bienen konkret und wirkungsvoll helfen.»

Bienenparadiese schaffen

Es braucht ein sehr grosses Blütenmeer, um die Situation zu verbessern. «Die Schwarze Mörtelbiene, zum Beispiel, benötigt für ihren Nachwuchs Pollen von über 1140 EsparsettenBlüten», so Flurina Müller und meint weiter: «Jede und jeder kann mithelfen und die Schweiz zum Blühen bringen! Im eigenen Garten oder auf dem Balkon bieten Glockenblumen, der Natternkopf und andere einheimische Stauden den Bienen ein buntes Nahrungsbuffet.» Auf klassische Gartenblumen, die nicht einheimisch sind, muss aber nicht komplett verzichtet werden: Ringelblumen, Dahlien oder der Rote Sonnenhut ziehen in ihrer einfachen Form mit ungefüllten Blüten ebenfalls reichlich Insekten an. Und manchmal hilft auch Nichtstun: Totholz, abgestorbene Pflanzenstängel, Asthaufen und Schneckenhäuser sollten nicht entfernt werden. Auch offene, sandige Bodenstellen sollen belassen werden. So sind mit wenig Aufwand wertvolle Nistgelegenheiten für die Wildbienen geschaffen.Neben der Blühflächenoffensive organisiert BienenSchweiz auch Bienenschutzkurse, in welchen interessierte Personen praxisrelevantes Wissen erhalten und erfahren, wie sie in ihrem Umfeld den Bienen sinnvoll helfen können.

Wertvolle Bestäubungsarbeit

Über drei Viertel unserer Nahrungspflanzen werden von Insekten bestäubt. Dabei spielen Wildund Honigbienen eine zentrale Rolle. Fehlen diese, müssten wir auf einen Grossteil der uns bekannten Früchte- und Gemüsesorten verzichten. Erfolgsversprechend ist hierbei ein Mix aus verschiedenen Bienenarten, denn sie alle gehen bei der Nahrungssuche unterschiedlich vor und garantieren so eine optimale Bestäubung. Zudem sind über 80% der wilden Blütenpflanzen auf die Insektenbestäubung angewiesen. Wild- und Honigbienen sind auch Futter für Vögel, Spinnen oder Ameisen. Sie sind also nicht nur ein essenzieller Bestandteil unserer Landwirtschaft, sondern auch des natürlichen Ökosystems. «Auf eine intakte Bienenwelt sind wir alle angewiesen», so Mathias Götti Limacher. «Alle können ihre Verantwortung übernehmen und unsere Blühflächenoffensive finanziell unterstützen».

Bild: BienenSchweiz
BienenSchweiz