In den USA kommt es regelmässig zu einem Budgetstreit infolge zu hoher Staatsausgaben, vor allem in den Bereichen Renten und Gesundheit. Grundsätzlich leben die Amerikaner permanent über ihre Verhältnisse. Und erst im letzten Moment wird jeweils eine Lösung gefunden bzw. die Schuldobergrenze erhöht. Aufgrund der grossen Volkswirtschaft und riesigen Privatvermögen sind nicht allzu grosse Schulden vertretbar.
Das bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands blieb im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr weiterhin rückläufig. Dies folgt einem Rückgang des BIP von -0.5 Prozent im vierten Quartal 2022. Damit befindet sich das Land in einer Rezession. Gründe für den Einbruch sind Energiepreise, Inflation und Zinsen. Auch das Geschäftsklima hat sich verschlechtert. Der Einkaufsmanager-Index ist auf 42.90 von vorher 44.5 gefallen. Aber Arbeitsmarkt und Geschäftsabschlüsse sind gut. Total werden die 750 börsennotierten Firmen in Deutschland rund EUR 75 Mrd. an Dividenden ausschütten – eine neue Rekordsumme, 9 Prozent mehr als 2022.
Nach dem Kriegsausbruch herrschte auf dem Gasmarkt grosse Angst vor Engpässen. Die Preise stiegen markant. Nun entspannt sich die Lage. Aber die Strompreise bleiben vorerst hoch, speziell in der Schweiz.
Die britische Inflationsrate ist wieder gesunken und hat im April den niedrigsten Stand seit März 2022 erreicht. Die Verbraucherpreise stiegen noch um einstellige 8.7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Bei den Währungen herrscht mehr oder weniger Stabilität, der USD ist marginal stärker geworden, auch die Rohölmärkte bewegen sich kaum. Aber die Nachfrage nach Gold ist weiterhin gross.
Die Wahlen in der Türkei und Griechenland hatten bisher keinen Einfluss auf die Märkte.
Unternehmensnachrichten
Die Luzerner Kantonalbank hat ihre Kapitalerhöhung beendet. 99.85 Prozent der Anrechte wurde ausgeübt, 7'072'610 neue Aktien platziert, somit flossen der Bank CHF 488.75 Mio. zu.
Der Bund verdiente mit Rettung der Credit Suisse bisher CHF 100 Mio. an Zinsen und Gebühren für die Bürgschaft. Die CS ist in Singapur zu einer Schadensersatzzahlung an den früheren georgischen Regierungschef Iwanischwili verurteilt worden. Das Gericht setzte die Höhe der Zahlung auf USD 926 Mio. fest.
Bei der Bank Vontobel wird Konzernchef Zeno Staub auf die kommende Generalversammlung zurücktreten, um sich verstärkt in der Politik zu engagieren. Er will bei den Nationalratswahlen im Oktober 2023 kandidieren.
Der Zement- und Baustoffkonzern Holcim schliesst seine Aktienrückkäufe in der Höhe von CHF 2 Mrd. ab.
Wenn in einer Woche der wichtige Krebskongress Asco in den USA stattfindet, wird der Pharmakonzern Roche verschiedene Produkte aus seiner neuen Pipeline vorstellen.
Beim Halbleiter- und Lampenhersteller AMS-Osram kommt es zu einem Wechsel im Verwaltungsrat. Nach Ablauf der Amtszeit von Brian Krzanich soll Andreas Mattes nachrücken.
Bezüglich der Immobiliengesellschaft Intershop kommt es zu zwei Rücktritten in der Geschäftsleitung. Finanzchef Thomas Kaul und der Leiter des Portfoliomanagements und Andreas Wirz, werden nächstes Jahr auf eigenen Wunsch austreten.
Die Kudelski-Tochter Nagra hat den deutschen Netzbetreiber Tele Columbus als Kunden für die Einführung neuer Digitaltechniken (Verschlüsselung) gewonnen.
Der Kursrückgang bei der Finanzgesellschaft Partners Group ist auf den Dividendenabgang zurückzuführen.
Aussichten
Die Zeit der Generalversammlungen ist weitgehend vorbei. Quartalsabschlüsse sind besser als erwartet. Mit der rückläufigen Inflation in den USA und Europa könnten auch die Leitzinserhöhungen der Notenbanken beendet sein. Das wäre eine gute Voraussetzung für wieder steigende Aktienkurse. Neue Lösungen im US-Budgetstreit müssen gefunden werden. Geopolitische Verwerfungen halten an (Ukrainekrieg). Experten gehen für 2023 von einer weiteren Wertsteigerung für Edelmetalle aus, vor allem beim Gold.