Nach der Begrüssung durch den Ausserrhoder Regierungsrat Dölf Biasotto, der, wie er Conference-Moderator Christoph Lanter verriet, noch mit Lochkarten aufgewachsen ist, referierten hochkarätige Expertinnen und Experten über aktuelle Digitalthemen.
Christina Kistler, CCO von GObugfree und Bug Bounty Hunter Mauro Mattia Sbicego führten den Gästen zu Beginn in einem Live Hack vor Augen, wie einfach es für Cyberkriminelle heutzutage sein kann, in fremde Systeme einzudringen und Schaden anzurichten.
Was angegriffene Unternehmen tun können, verriet im Anschluss an den Live Hack die renommierte Krisenexpertin Bettina Zimmermann. «Cybercrime ist nicht nur mehr monetär, sondern auch Krieg», erklärte Zimmermann in Bezug auf die jüngsten Cyberangriffe auf staatliche Websites in der Schweiz.
Sie riet den anwesenden Gästen am Ende ihres Referats, immer an die «Schwarzen Schwäne» zu denken – also an Ereignisse, die unvorhergesehen, völlig plötzlich und daher immer unerwartet eintreten.
Die Zukunft der künstlichen Intelligenz
Zukunftsforscher Stephan Sigrist (Gründer Think-Tank W.I.R.E.) warf unter dem Motto: «ChatGPT ist nur der Anfang» einen Blick in die Zukunft der künstlichen Intelligenz. Die Dynamik der Veränderungen in diesem Bereich sei aktuell sehr gross, erklärte er und deshalb gelte es, den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren.
Denn ohne gesellschaftlichen Mehrwert würden die technischen Neuerungen nichts bringen. Deshalb müsse man sich bei der Entwicklung immer die Frage stellen, was die Gesellschaft brauche.
Was die Gesellschaft im Digitalbereich beispielsweise während Corona gebraucht hat, erklärte Prof. Marcel Salathé, Leiter digitale Epidemiologie der ETH Lausanne. Er zeigte auf, was digitale Zwillinge sind, wie sie funktionieren und wie sie die Medizin unterstützen können.
Nach seinen Ausführungen wurde das Thema «Digitale Zwillinge» von Marcel Salathé, Philipp Inderbitzin, Bereichsleiter Energy Solutions bei SAK, und Prof. Andrea Back, HSG-Forscherin im Bereich Digital Strategy & Digital Transformation in einem Podiumsgespräch noch aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet.
Wahl des Digital Shaper Ostschweiz 2023
Als letzter offizieller Programmpunkt stand an der Digital Conference Ostschweiz die Wahl des «Digital Shaper Ostschweiz 2023» an. Der Titel, der vom Ostschweizer Digitalhub east#digital vergeben wurde, ging an den St.Galler Stadtpolizisten Roger Spirig.
2019 starteten Spirig und ein Kollege als erste Social-Media-Polizisten, auch ICoP genannt, der Ostschweiz. Auf Facebook und Instagram nimmt der Diepoldsauer seine Follower mit zu Einsätzen, gewährt Einblicke in die tägliche Polizeiarbeit und hat stets ein offenes Ohr für die Bevölkerung. Mittlerweile folgen ihm auf Facebook und Instagram knapp 7000 Personen.