«Das Lebensende des weissen Pavillons aus dem Jahre 1964 ist erreicht, ein Ersatz dringend nötig», sagt Carol van Willigen. Sie ist die für die Kindergärten der Gemeinde Herisau zuständige Schulleiterin. Der andere, rote Pavillon ist 1985 errichtet worden und entsprechend noch besser instand. Aber auch hier würden in absehbarer Zeit Investitionen anstehen. Im Zusammenhang mit der in den Jahren 2013/2014 realisierten Sanierung der Schulanlage Müli hat die Abteilung Hochbau/Ortsplanung mit dem für die Sanierung beauftragten Architekten ein Vorprojekt initiiert. Aus Sicht der Liegenschaftsverwaltung wie aus wirtschaftlicher Optik ist ein gleichzeitiger Rückbau der beiden Bauten nun sinnvoll. Als Ersatz für die Pavillons wird ein Doppelkindergarten die Schuleinheit Müli vervollständigen.
Besser in die Anlage integriert
Investitionen in die beiden Kindergartenpavillons wurden aufgrund des sich abzeichnenden Rückbaus so weit als möglich vermieden. Im roten Pavillon besuchten bis im Sommer 2021 die Kinder aus dem Quartier Ifang den Kindergarten. Auf diesen Zeitpunkt hin wurde im Ifang die ehemalige Hauswartwohnung zu einem Schulzimmer umgebaut, sodass der Kindergarten eine Räumlichkeit im Ifang-Untergeschoss beziehen konnte. Damit sind die Ifang-Kindergärtler seit zwei Jahren Teil des Ifangs. «Und mit dem Neubau des Doppelkindergartens in der Müli sind bald auch jene Kindergärtler besser in ihre Primarschulanlage integriert», sagt Carol van Willigen.
Das Obergeschoss gedreht
Der geplante Ersatzneubau wird südöstlich an das bestehende Schulhaus angebaut. «Der Baubeginn erfolgt im August», erzählt Hansruedi Ehrbar, Fachspezialist Bauten und Projekte bei der Gemeinde Herisau. Der von Architekt Daniel Cavelti geplante Doppelkindergarten besteht aus einem Sockelgeschoss und einem in gleicher Grösse um 90 Grad gedrehten Obergeschoss. Die Heizung wird an jene des Schulhauses angeschlossen. Die Kindergarten-Zugänge sind getrennt, die Kindergärten aber intern verbunden.
Sicherheit wichtiger Faktor
Der Betrieb in den Kindergärten und im Schulhaus wird während der gut eineinhalb Jahre dauernden Bauzeit vollumfänglich aufrechterhalten. «Ein wichtiger Punkt ist die Sicherheit für die Kinder», sagt Hansruedi Ehrbar. Es wurde ein spezielles Verkehrs- und Sicherheitskonzept erstellt. Der Baustellenbereich und somit der Gefahrenbereich wird auf allen Seiten abgegrenzt und gesichert. Der vorgesehene Zugang für die Kindergartenkinder zu den Pavillons zwischen Glatt und Baustelle ist grosszügig bemessen.