- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Es ist ein Entscheid, der tief blicken lässt: Die linken und grünen Parteien haben in Zürich – der grössten Schweizer Stadt – verhindert, dass vergünstigte Wohnungen auch wirklich jenen zugute kommen, die sie nötig haben.
Konkret: Sie strichen Einkommenslimiten aus einer entsprechenden Wohnbauvorlage.
180'000 Franken steuerbares Einkommen
Der Stadtrat, also die Regierung, ebenfalls links-grün dominiert, wollte den Zugang für die Wohnungen auf ein Verhältnis von 1:6 beschränken: Würde eine Vierzimmerwohnung im Monat 2'500 Franken kosten, wäre also ein steuerbares Einkommen von 180'000 Franken erlaubt.
Das ist alles andere als wenig. Wer nach allen Abzügen immer noch fast 200'000 Franken versteuert, verdient in Tat und Wahrheit viel mehr.
«Ärmste der Armen»
Die subventionierten Wohnungen, bei denen die Steuerzahler die Mieten der Begünstigten mitbezahlen, wären also auch wohlhabenden Leuten freigestanden. Staatswohnungen sind sowieso ein Unsinn, aber sollen gleich Millionäre darin hausen?
In der Debatte kritisierten die links-grünen Parlamentarier nun aber allen Ernstes, mit einer solchen Obergrenze stünden die Wohnungen bloss noch den «Ärmsten der Armen» zu.
Was für Hohn! Was für eine Ohrfeige für die wirklichen Armen.
Unfreiwilliger Offenbarungseid
Diese verschobene Sichtweise hat sogar den zuständigen grünen Stadtrat Daniel Leupi dazu gebracht, die Argumente seiner links-grünen Genossen als «absurd bis hanebüchen» zu bezeichnen.
Das sind sie in der Tat – aber sie sind noch mehr: ein unfreiwilliger Offenbarungseid, eine Bankrotterklärung. Die Linken und Grünen zeigen damit, dass sie nicht sozial denken. Sondern nur an den eigenen Vorteil.
Schamlosigkeit, die baff macht
Das Kalkül liegt auf der Hand: Ein Grossteil der Wählerschaft von Links-Grün im schicken urbanen Milieu verdient heute gut bis sehr gut. Die links-grünen Parlamentarier schielen offenkundig auf diese Klientel – und auf den eigenen Vorteil.
Zum Vorschein kommt eine Schamlosigkeit, die baff macht. Hätte es noch eines Beweises bedurft für das Phänomen des Cüpli-Sozialismus: Hier ist er.