Die US-Notenbank Federal Reservebank (FED) verlängert die Zinspause, sie belässt den Leitzins in der Spanne von 5.25 bis 5.50 Prozent. Bis Mitte 2023 hatten die amerikanischen Währungshüter die Zinsen seit März 2022 elfmal in Folge erhöht, um die Inflation bzw. eine Folge der gestiegenen Energiepreise zu bekämpfen. Letztmals war die Jahresteuerung in den USA bei 3.7 Prozent fast unverändert geblieben. Die US-Notenbank hat einen Zielwert von 2.0 Prozent.
Die Schweizer Exporte verharrten im Jahr 2023 auf hohem Niveau. 2023 wurden Waren im Wert von CHF 274.3 Mrd. ausgeführt (preisbereinigt plus 2.5%). Gestiegen sind vor allem Uhrenexporte.
Erdbeben im Detailhandel: Die Migros-Gruppe will sich aufs Kerngeschäft konzentrieren und verkauft eigene Firmen wie Hotelplan und SportX sowie die Industriebetriebe von Mibelle. Weitere Fachmärkte wie Micasa, die Gartencenter sowie Melectronics stehen mittelfristig zum Verkauf. 1'500 Stellen fallen weg, betroffen sind aber total 8'000 Arbeitsplätze.
Eine grosse Mehrheit der Kantone steht hinter dem bundesstaatlichen Verhandlungsmandat mit der EU. Einzig der Kanton Schwyz ist dagegen, und der Kanton Nidwalden enthielt sich der Stimme.
Unternehmensnachrichten
Der Baustoffhersteller Holcim teilt sich auf, spaltet das Nordamerikageschäft ab und will es als separates Unternehmen an die Börse bringen. Der Konzern trennt sich von einem Grossteil des Geschäfts, das in den vergangenen Jahren durch Akquisitionen ausgebaut wurde. Dieses Geschäft erwirtschaftet einen Umsatz rund USD 11 Mrd. Der Ebit beläuft sich auf mehr als USD 2 Mrd. Die Marge beträgt hier 19 Prozent. Die Kotierung an der US-Börse ist für die erste Jahreshälfte 2025 geplant. Ohne das Nordamerikageschäft belief sich der Umsatz von Holcim im vergangenen Jahr auf rund CHF 17 Mrd. mit einer Ebit-Marge auf mehr als 16 Prozent. Holcim soll im SMI-Leitindex bleiben, ebenso die steuerfreie Dividende aus Kapitalreserven. Bis 2030 will der Konzern den Nettoumsatz auf CHF 22 Mrd. und den Ebit auf mehr als 4 Mrd. ausbauen.
Im Vergangenen Geschäftsjahr 2023 setzte Novartis USD 45.4 Mrd. um (+ 8 Prozent). Zu konstanten Wechselkursen resultierte ein Plus von 10 Prozent. Unter dem Strich bleibt ein Jahresgewinn von USD 8.6 Mrd. nach gut 6 Mrd. im Vorjahr. Die Dividende soll von CHF 3.20 auf 3.30 steigen. Letztes Jahr wurde Sandoz abgespalten.
Der Pharmakonzern Roche hat 2023 einen Umsatz von CHF 58,7 Mrd. erwirtschaftet, ein Minus von 7 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich hingegen ein Plus von 1 Prozent. Nicht nur der starke Franken belastete den Konzern, sondern auch der Wegfall von Covid-19-Einnahmen. Der Konzerngewinn liegt bei CHF 12,4 Mrd. (2022: 13,5 Mrd.). Die Dividende wird auf CHF 9.60 Fr. je Aktie erhöht. Für 2024 rechnet Roche mit einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Der Industriekonzern ABB hat 2023 einen zyklischen Gewinnsprung um 46 Prozent auf USD 3.85 Mrd. verzeichnet. Von Oktober bis Dezember hat sich der Quartalsgewinn allerdings um 19 Prozent auf 946 Mio. verringert. Die Ebita-Marge erhöhte sich auf 16.3 Prozent, 1.5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Auftragseingang im Schlussquartal blieb bei USD 7.65 Mrd. konstant. Bei der Dividende ist eine Erhöhung um 3 Rappen auf CHF 0.87.
Die Privatbank Julius Bär hat im vergangenen Jahr mit CHF 454 Mio. einen um 52 Prozent tieferen Konzerngewinn als 2022 verzeichnet. Die auf 606 Mio. Fr. bezifferten Kredite an die insolvente Signa-Gruppe von René Benko wurden vollständig abgeschrieben. Bereits wurde bekannt, dass der CEO Philipp Rickenbacher zurücktritt. Die Dividende bleibt unverändert bei 2.60 Fr. je Aktie.
Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat 2023 dank des Zinsgeschäfts einen Rekordgewinn von CHF 265.4 Mio. (+17.1 Prozent) verbucht. Die Dividende bleibt konstant auf 2.50 Fr. je Titel, nachdem die Bank im Vorjahr eine Kapitalerhöhung und einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu fünf durchgeführt hatte.
Aussichten
Eine Lockerung der Geldpolitik rückt in die Ferne. Die Erwartungen waren zu früh, die Inflation bleibt hartnäckig, der Arbeitsmarkt läuft gut, die Wirtschaft wächst leicht. Eine grössere Rezession bleibt aus. Somit verharren die Notenbanken vorläufig noch auf ihrer Hochzinspolitik.
Die Unternehmensabschlüsse führen zu Kursschwankungen, teilweise Übertreibungen in beide Richtungen. Einige Sektoren können noch mit positiven Überraschungen aufwarten, insbesondere Kreditbanken, die von einer höheren Zinsmarge profitieren. Auch im Tourismus, Gastgewerbe, den Fluggesellschaften und Bergbahnen wurden die Verluste während der Corona-Pandemie wieder aufgeholt.
Anfangs November 2023 wird ein neuer US-Präsident gewählt. Meistens werden Wirtschaft und die New Yorker Aktienbörse im Vorfeld auf Vorzeigeniveau poliert. Voraussetzung für eine nachhaltige Hausse wäre aber auch ein Ende der Kampfhandlungen in der Ukraine und im Nahen Osten.