Ursachen für die Schwankungen der Butterlager
Die Gründe für die stark schwankenden Butterlagerbestände sind vielfältig und komplex. Stefan Kohler, Geschäftsführer der Branchenorganisation Milch, erklärt, dass die Lagerbestände, die oft als Indikator für die Versorgungssituation herangezogen werden, nur das Tiefkühllager betreffen: «In den Jahren, in denen es tatsächlich zu wenig Butter gab und wir mit Importen die Lücke schliessen mussten, ging sehr wenig Butter ins Tiefkühllager – die Butterhersteller haben den Detailhandel und die Industrie direkt mit frischer Butter versorgt und so tauchen diese Mengen in der Butterkurve nicht auf», erklärt er.
Was bedeutet, dass die vermeintlichen Engpässe im Tiefkühllager nicht zwingend die tatsächliche Verfügbarkeit von Butter widerspiegelten. «Wenn es ab Herbst also praktisch null Menge im Tiefkühllager hatte, dann ist das nicht unbedingt ein Mangel, denn wenn die Nachfrage und die Produktion im Gleichgewicht sind, wird die Butter direkt in die Läden gebracht», erklärt Stefan Kohler weiter und ergänzt: «Tiefkühlen und Auftauen sind aufwändig, das kann man sich sparen.» Dennoch sei die Entwicklung der Butterkurve tatsächlich sehr volatil gewesen, räumt er ein.
Ein weiterer Punkt, den Stefan Kohler anspricht, ist die vorsichtige Mengenwahl bei den Importgesuchen. «Wir haben die Mengen für unsere Importgesuche eher vorsichtig gewählt – darum sind auch bei sehr tiefem Lager nur kleine Mengen aufs Mal importiert worden, damit man ja nicht auf Lager importiert», erläutert er. Dass die Lagerbestände Ende Jahr also bei praktisch null angelangt waren, sei gewollt gewesen. «Ab Sommer 2023 ist die Situation dann aber gekippt», erklärt er.