Im September ist die Inflationsrate ist in den USA weiter gefallen. Aber der Rückgang war geringer als im Vorfeld erwartet. Das lag vor allem an der hohen Kerninflation (+3.3 Prozent ohne Nahrungsmittel und Energie). Die Gesamtinflation sank im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2.4 Prozent (Konsensschätzung 2.3 Prozent) gemäss US-Arbeitsministerium. Damit ist die Inflationsrate zwar niedriger als im August – da waren die Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat wegen hoher Wohnkosten noch um 2.5 Prozent gestiegen. Diese neuen Zahlen lassen die Notenbank zögern in Bezug auf weitere Leitzinssenkungen und warnen vor zu schnellem Handeln.
Nachdem der Hurrikan «Milton» über Florida hinweggezogen ist, läuft die Behebung von Schäden in Milliardenhöhe. Dieser Hurrikan «Milton» hat jedoch deutlich weniger Zerstörung angerichtet als befürchtet. Nach den Worten von Floridas Gouverneur Ron DeSantis war es kein «worst case». Dieser Wirbelsturm könnte die kommenden US-Wahlen beeinflussen, und er könnte grosse finanzielle Auswirkungen auf Versicherer und Rückversicherer haben. Prämienerhöhungen wurden bereits angekündigt.
Frankreich ist massiv verschuldet. Die Finanzen zu sanieren ist eine Herkulesaufgabe, weil das Land seit 1974 kein ausgeglichenes Budget mehr hat. Frankreich hat eine Staatsverschuldung von EUR 3'228 Mrd. erreicht. Premierminister Michel Barnier plant, öffentliche Ausgaben zu kürzen und neue Steuern einzuführen. Barnier regiert ohne Parlamentsmehrheit. Präsident Macron befürchtet, dass Barniers Pläne das Volk spalten könnten.
Probleme bei der deutschen Autoindustrie: BMW und Mercedes verkaufen weniger Autos. Beide Hersteller sehen Rückgänge in wichtigen Märkten. Hauptproblem ist China. BMW trifft es noch schwerer – auch wegen Problemen mit Zulieferern. Der BMW-Absatz fiel im soeben abgelaufenen Quartal um 13 Prozent auf rund 541'000 Autos, wie der Autohersteller aus München mitteilte. Probleme gibt es auch beim Verkauf von E-Autos. Die Asiaten produzieren konkurrenzfähiger.
Pensionskassen haben im September gut gewirtschaftet. Vor allem kleinere Kassen machten vorwärts. Anleger sollten sich gut auf US-Wahlen vorbereitet haben, gemäss Bericht der UBS. Die über 100 untersuchten Pensionskassen hätten im Berichtsmonat auf den verwalteten Vorsorgegeldern (nach Abzug von Gebühren) eine durchschnittliche Performance von 0.63 Prozent erzielt.
Unternehmensnachrichten
Mit dem Duft- und Aromahersteller Givaudan eröffnet am Donnerstag das erste Mitglied aus dem Swiss Market Index die Berichterstattung des dritten Quartals. Givaudan hat den Umsatz in den ersten neun Monaten 7.2 Prozent auf CHF 5.64 Mrd. erhöht. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Währungseinflüsse legte der Konzern beim Umsatz sogar 13 Prozent zu.
Der Zughersteller Stadler Rail beantragt in seinem Werk in Altenrhein vorübergehend Kurzarbeit. Grund sind Lieferschwierigkeiten für Aluminiumprofile des Walliser Lieferanten Constellium infolge des Rhone-Hochwassers vom Sommer. Constellium gehe davon aus, dass etwa Ende Oktober die Produktion wieder hochfahren kann.
Der Basler Pharmakonzern Roche hat für sein Krebsmittel «Inavolisib» die Genehmigung von der US-Gesundheitsbehörde erhalten. Es ist in Kombination mit zwei weiteren Mitteln zur Behandlung von Brustkrebspatientinnen vorgesehen.
Der Flughafen Zürich hat wiederum mehr Passagiere befördert als im Vorjahr. Im September 2024 verzeichnete er 2.95 Mio. Passagiere, das sind 4.6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat vor einem Jahr. Die Zahl lag zum zweiten Mal höher als vor der Corona-Pandemie
Mit Einstieg der Saudis winkt der Bank Julius Bär eine zwei- bis dreistellige Millionen-Rückzahlung. Der saudische Staatsfonds engagiert sich beim Selfridges-Warenhaus. Damit dürften Signa-Gläubiger einen Millionenbetrag erhalten.
Der Zementhersteller Holcim übernimmt das US-Unternehmen OX Engineered Products, einen Spezialisten für Isolationsmaterial im Wohnbaubereich. Das Unternehmen sollte dieses Jahr mit 210 Mitarbeitenden rund USD 136 Mio. Jahresumsatz erzielen.
Aussichten
Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich wenig beeindruckt von den US-Inflationszahlen und gewann in einem sonst wenig dynamischen Handel leicht an Boden. Während in den USA die Wirtschaftsdaten weiterhin robust bleiben und die Notenbank eher zögert, wird in der Schweiz und Europa mit einer Lockerung der Geldpolitik erwartet. In der Schweiz rückt ein Leitzins von 0.5 Prozent in die Nähe. Die Prognosen für den Leitzins der Nationalbank bewegen sich in diese Richtung. Experten sehen sogar die Möglichkeit, dass der Satz stärker sinkt und wieder negativ werden könnte. Wer eine Hypothek refinanzieren muss, profitiert von dieser Zinswende. Langfristige Festhypotheken sind bereit stark gefragt, die Sätze stark gesunken. Gespannt schauen alle auf die US-Präsidentschaftswahlen anfangs November. Das Ergebnis bleibt noch offen. Die Berichtsaison hat begonnen. Besonders interessant sind die Technologiewerte (KI). Die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten werden die Märkte weiterhin zeitweise belasten.