Mit der bevorstehenden Ersatzwahl für den Bundesrat rückt Markus Ritter, St.Galler Nationalrat und Präsident des Schweizer Bauernverbands, als einer der aussichtsreichsten Kandidaten ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Nachdem mehrere prominente Vertreter der Mitte-Partei, darunter der ehemalige Parteipräsident Christophe Darbellay und die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür, eine Kandidatur abgelehnt haben, ist Ritter zum stärksten Anwärter auf das Amt geworden.
Der 57-jährige Altstätter gehört zu den einflussreichsten Parlamentariern der Bundesversammlung.
Seine detaillierte Kenntnis agrarpolitischer Dossiers und seine kompromisslose Interessenvertretung für die Bauern machen ihn besonders auf bürgerlicher Seite zu einem starken Kandidaten. Trotz seiner klaren Positionierungen hat er sich über die Jahre ein stabiles Netzwerk aufgebaut, das ihm nun zugutekommen könnte.
Ein zentrales Hindernis könnte allerdings seine Herkunft sein: Der Kanton St.Gallen ist mit Karin Keller-Sutter bereits im Bundesrat vertreten. Da bei der Zusammensetzung der Landesregierung auch auf eine regionale Ausgewogenheit geachtet wird, könnte dies Ritters Wahlchancen schmälern.
Kurz vor Ablauf der parteiinternen Frist hat mit Martin Pfister, Zuger Regierungsrat und Gesundheitsdirektor, ein weiterer Kandidat seine Bewerbung eingereicht.
Der 61-jährige Lehrer und Germanist bringt Erfahrung aus der Kantonalpolitik mit, ist jedoch auf nationaler Ebene kaum bekannt. Ob er eine echte Konkurrenz für Ritter darstellt oder lediglich als Zweitkandidat ins Rennen geht, bleibt abzuwarten.
Bis Montagabend können sich weitere Kandidaten melden, danach liegt die Entscheidung bei der Findungskommission der Mitte-Partei unter der Leitung von Parteipräsident Gerhard Pfister und Fraktionschef Philipp Matthias Bregy.
Am 21. Februar fällt die Mitte-Fraktion den endgültigen Entscheid über ihr Ticket, bevor die Ersatzwahl in der Frühlingssession der Bundesversammlung stattfindet, voraussichtlich am 12. März 2025.