Das Reka-Dorf verzeichnete 2024 eine gute Saison. Nach verhaltenem Start durch späte Sportferien waren 20 bis 35 Wohnungen durchgehend belegt. Der April ist bereits ausgebucht.
Das Brauchtumsmuseum erreichte im Jahr 2024 mit 13’000 Besuchern einen Rekord und wechselt am 1. April in den Sommerbetrieb. Die Hauptversammlung ist am 2. Mai.
Gast: Esther Ferrari
Die Schriftstellerin kam in den 60er-Jahren per Autostopp nach Urnäsch. Und vor 60 Jahre hat sie Paul Schoop geheiratet. Seit 1998 lebt sie allein und hat mehr Zeit für sich. Sie liebt Geschichten, Beeren sammeln und Schreiben. Ihr Lieblingsbuch stammt von Gabriela Mistral, sie belohnt sich mit Schokolade oder Wein. In Speicher aufgewachsen, verliess Esther mit 14 die Schule, um ihre kranke Mutter zu unterstützen. Später wurde sie Krankenschwester. Sie ist Mutter, Grossmutter und Urgrossmutter. Ihr Sohn Hampi leitet mit seiner Frau Brigitte die Tierwies.
Aktuell arbeitet sie an einem Buch über den Musiker Hans Schläpfer („Chüeni Hannes“). Ein nächstes Kinderbuch ist im Druck. Sie führt gern Besucher durchs Dorf und ins Museum. Nebel und Strassenlärm stören sie, aber wenn sie die Töfflibuebe sieht, denkt sie: „Das ist Urnäsch.“
Willi Urbanz – Finanzberater mit Herz
Geboren in Kärnten, aufgewachsen in Schönengrund und Urnäsch, lernte er zuerst Bäcker-Konditor. Eine Mehlallergie zwang ihn mit 35 zur Neuorientierung. Seit 20 Jahren ist er in der Finanzbranche tätig. Er engagierte sich in der Pfadi, im Turnverein und im Fussballclub, organisierte Kinderkonzerte und Skilager. Das Nachziehen der Fussballlinien ist für ihn Meditation. Als Präsident des Handwerker- und Gewerbevereins organisiert er die Handwerks- und Gewerbeausstellung in Urnäsch vom 30. Mai bis 1. Juni 2025 mit 58 Aussteller. Sein Lieblingsplatz? Die Schwägalp-Route oder eine Velotour über die Lauftegg. Wäre er „König Willi“, müsste jeder Bürger monatlich fünf Stunden für die Gemeinschaft beitragen und sei es durch einen Besuch in einem Dorfrestaurant.
Therese Looser – Kreativität & Heimatverbundenheit
Mit 24 zog sie von Herisau nach Urnäsch – ein Kulturschock. Durch ihre Spitex-Arbeit lernte sie das Dorfleben kennen. Sie liebt kreatives Arbeiten mit Ton, Zeichnen und Stallarbeit.
Sie engagierte sich in Ludothek, Bibliothek und Naturerlebnishütte. Ursprünglich keine Bäuerin, fand sie mit Unterstützung der Schwiegereltern Freude an der Hofarbeit. Sie schätzt Urnäschs Grösse und Umgebung, vermisst aber einen See. Ihre Vorfahren stammen aus der Lüneburger Heide, die Nordsee möchte sie noch besuchen. Urlaubsreisen sind kurz und spontan. Abends entspannt sie kreativ, „sonst schlafe ich ein“, lacht sie.