Während eines halben Jahres wird die Institution, die sonst im Verborgenen arbeitet, mit verschiedenen Aktivitäten im öffentlichen Raum sichtbar. Dazu gehören u.a. eine Plakatausstellung, eine Jubiläumswebsite sowie geplante Standaktionen. Der Auftakt findet am 29. Oktober 2020 statt.
Die Vision der Gründerinnen, das Frauenhaus eines Tages überflüssig zu machen, wurde nicht erreicht.
Die Anlaufstelle bleibt so relevant wie eh und je. Die gute Nachricht: Aus der provisorischen Unterkunft, die jahrzehntelang mit fehlenden finanziellen Mitteln kämpfte, ist eine in der Ostschweiz
wichtige sozial verankerte Institution entstanden. Diese bietet gewaltbetroffenen Frauen und Kindern seit nunmehr 40 Jahren Schutz, Unterkunft und Beratung.
Über häusliche Gewalt sprechen
Dass es das Frauenhaus St. Gallen seit der Gründung im Jahre 1980 immer noch gibt, ist kein Grund zum Feiern. Vielmehr nutzt das Haus das Jubiläum einmal mehr, um über häusliche Gewalt zu sprechen, auf seine Arbeit aufmerksam zu machen und in den Dialog mit der Bevölkerung zu treten.
Zu diesem Zweck hat das Organisationskomitee, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Stiftungsrätinnen des Frauenhauses, in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern diverse Aktivitäten geplant und entwickelt.
Dialog mit der Bevölkerung
Im öffentlichen Raum wird das Frauenhaus mit einer Plakatausstellung und geplanten Standaktionensichtbar. Die Plakate zeigen acht Schwarz-Weiss-Portraits, die unter dem Motto «Beschützt» entstanden sind. Mit den Plakaten tourt das Frauenhaus St. Gallen durch die Ostschweiz und macht Halt in zehn Gemeinden.
Erste Station ist St. Gallen, danach folgen Wil, Rapperswil-Jona, Sargans, Buchs, Wattwil, Herisau, Appenzell, Altstätten und Rorschach. Begleitet werden soll die Plakatausstellung von Standaktionen, an denen jeweils Mitarbeiterinnen und Stiftungsrätinnen des Frauenhauses präsent sind. Sie sprechen mit der Bevölkerung, schenken Frauenhaus-Tee aus und verkaufen an ausgewählten Daten Risotto, die Frauenhaus-Teemischung sowie Jubiläums Regenschirme.
Der Erlös kommt dem Frauenhaus zugute. Zusätzlich werden Drogerien in den jeweiligen Gemeinden mit dem Jubiläumslogo bedruckte Taschentücher verteilen.
Neue digitale Präsenz
Neben den Plakaten ist eigens für das Jubiläum eine Website entstanden. Ein Kernstück des Webauftritts ist eine Videoserie, in der acht Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen. Sie werden mit Fragen und Themen konfrontiert, die für das Frauenhaus und deren Klientinnen von Bedeutung sind, wie häusliche Gewalt, Schutz, Mut oder Gleichberechtigung. Auf der Website ist zudem die Geschichte des Frauenhauses aufbereitet. Begleitet werden sämtliche Aktivitäten während eines halben Jahres auf Instagram.