Für Markus Ulmann, Chefexperte der Appenzeller Schreiner, waren die vergangenen Lehrjahre geprägt von Lernen, Ausprobieren, manchmal von Fehlern, aber vor allem von Dranbleiben. Und so dürften die Jungschreiner heute mit Stolz sagen: «Wir haben es geschafft». Nun könnten sie in die Welt hinausgehen und zeigen, was sie gelernt hätten: ein solides Handwerk, das auch in Zeiten von CNC-Maschinen und Künstlicher Intelligenz seinen Wert behalten hätte. Denn während seine Rede zum grossen Teil von KI geschrieben wurde, könne auch die beste KI das Handwerk nicht ersetzen, gestand Ulmann.
Viel Potential
Die Ausserrhoder Bildungsdirektorin Susann Metzger, die auch im Namen der Innerrhoder Standeskommission die Glückwünsche überbrachte, sprach vom grossen Potential der jungen Frauen und Männer – wie ein unbearbeitetes aber gleichwohl wertvolles Stück Holz, bei dem das Endprodukt noch nicht ersichtlich sei. Sie dankte auch den Eltern, Lehrmeistern und Lehrern, die in den letzten Jahren viel zur Formung der damals noch Mädchen und Knaben beigetragen hätten.
Sieben Schreinerpraktiker
Nach kurzen Zwischenstücken der Familienkapelle Bruderer wurden die mit Spannung erwarteten Zeugnisse verteilt. Zunächst erhielten die sieben Schreinerpraktiker ihre Berufsatteste. In den zwei Jahren ihrer Ausbildung standen verschiedene Handfertigkeiten der Holzbearbeitung im Zentrum. Zudem führten sie einfachere maschinelle Bearbeitungen durch, wurden mit den Sicherheitsvorschriften vertraut und lernten den speditiven und kostenbewussten Umgang mit Holz. Salome Rusch aus Rorschach führte mit der hervorragenden Note 5,5 das Spitzenquartett an, das für einen Durchschnitt über 5 ausgezeichnet wurde.
Herzliches Dankeschön an den Fachlehrer
Für eine Auflockerung sorgten einmal mehr die Jungschreiner selbst, die mit einer Bildpräsentation ihre Lehrzeit Revue passieren liessen. Mit einem grossen Applaus und einem Geschenkt verdankten sie speziell Ronny Keller, der als Fachlehrer immer da war, wenn ihn seine Schüler brauchten, auch an Sonntagen. Der Geehrte gab den Dank zurück und bezeichnete die Klasse als einmal mehr einzigartig. Mit einem Notenschnitt von 4,8 lag die Klasse im Bereich der Vorjahre. Aussergewöhnlich war dagegen die Anzahl der speziell Ausgezeichneten. Zehn der zwanzig Absolventen erhielten eine ziselierte Gurtschnalle für eine Note von 5 oder höher. Zuvorderst von allen stand Andrea Riegg aus Gais, die mit einer 5,3 abschliessen konnte.