Linth24 berichtete zuerst über den Fall: In Eschenbach SG wurde eine muslimische Lehrerin nicht angestellt, weil sie ein Kopftuch trägt – nach Protesten von Eltern zog die Gemeinde die Einstellung zurück. Der Fall löste eine landesweite Debatte über religiöse Symbole im Schulzimmer aus.
Schulzimmer als neutraler Ort
Nun äussert sich der Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) gegenüber «Radio SRF» zum Fall. Er fordert, dass das Schulzimmer ein religiös neutraler Ort sein müsse.
Verzicht auf religiöse Symbole
Lehrpersonen sollen sich daher neutral verhalten und auftreten, betont LCH-Vizepräsident Christian Hugi. Das bedeutet: Verzicht auf religiöse Symbole wie Kopftuch, Kreuzkette oder Kippah. Der Grund: Lehrpersonen haben eine Vorbildfunktion und könnten durch religiöse Zeichen ungewollt Einfluss auf Schüler:innen ausüben.
Schülerinnen dürfen
Der Verzicht auf religiöse Symbole gilt laut LCH nur für Lehrerinnen und Lehrer, nicht für die Schülerinnen und Schüler – sie seien Privatpersonen und keine Autoritätspersonen im Schulalltag.
Keine einheitlichen Regeln
Der Schulleiterverband teilt diese Sicht grundsätzlich, weist aber darauf hin, dass es in der Schweiz keine einheitlichen Regeln gibt: In manchen Kantonen sind religiöse Symbole verboten, in anderen nur empfohlen oder gar nicht geregelt.
Politische Lösung gefordert
Trotz eines älteren Bundesgerichtsurteils, das ein Kopftuchverbot stützte, fordert der Schulleiterverband eine klare politische Lösung. Eine solche könnte bald folgen: Das SVP-nahe Egerkinger Komitee prüft eine Volksinitiative, die Kopftücher an allen staatlichen Schulen – auch für Schülerinnen – verbieten will.