Das Grundstück gehört heute dem «Hemetli», der Herisauer Wohnbaugenossenschaft, die hier zentrumsnahen und bezahlbaren Wohnraum realisieren will. An der WandelBar wurden die sieben Projekte aus dem Architekturwettbewerb vorgestellt. Das Siegerprojekt «Chönd zonis» von Andri Cajos Architekten zusammen mit Böe Studio Landschaftsarchitekten bildet nun die Basis für den Überbauungsplan. Die Arbeiten daran sollen demnächst starten.
Herausforderungen und Anekdoten
Regula Ritter, Präsidentin der Stiftung Dorfbild, begrüsste das Publikum im Namen des WandelBar-Teams und stellte die Referenten vor: Bruno Bottlang als Planer sowie Fredi Züst und Ernst Bischofberger von der Wohnbaugenossenschaft Hemetli. Bottlang gab Einblick in den langjährigen Planungsprozess und zeigte auf, welche Herausforderungen sich in einer Arealentwicklung an zentraler Lage heute stellen. Fredi Züst, Präsident des Hemetli, blickte auf die Anfänge der Wohnbaugenossenschaft zurück und illustrierte seinen Rückblick mit Anekdoten aus dem Archiv. Zur Gründungszeit um 1943, so Züst, habe Bauland im Lederbach acht Franken pro Quadratmeter gekostet – ein Preis, der damals zusammen mit den Handänderungen veröffentlicht wurde.
Bischofberger schilderte die Tücken der heutigen Projektentwicklung. Ein solches Vorhaben erfordere viel Geduld und erhebliche Vorleistungen, betonte er, und hob die Bedeutung des frühzeitigen Einbezugs von Nachbarn und weiteren Beteiligten hervor. Zum Abschluss erinnerte Regula Ritter daran, dass Planungsprozesse im Ortskern Zeit brauchen, aber auch Chancen bieten: «Wir bauen nicht mehr auf der grünen Wiese. Das macht Projekte komplexer. Doch ein umsichtiger Prozess und der frühzeitige Dialog mit der Bevölkerung können für alle Beteiligten Mehrwert schaffen.»