Wenn Ellen und Marco Tedaldi von ihrer Arbeit als Mesmerin und Mesmer erzählen, spürt man sofort, dass diese für sie weit mehr als nur ein Job ist. Seit Juni 2025 sind die beiden als Mesmerpaar in der katholischen Kirche Herisau tätig. Gemeinsam kümmern sie sich um alles, was den Kirchenbetrieb am Laufen hält – beispielsweise das Geläut, die Heizung, die Wäsche oder das Ewige Licht. Sie stellen die liturgischen Bücher bereit und sorgen für Ordnung und Sauberkeit. Vieles, was sie tun, findet im Hintergrund statt. «Wenn unsere Arbeit nicht auffällt, haben wir alles richtig gemacht», sagt Ellen Tedaldi und lacht.
Selbstständigkeit und viel Spielraum
Marco erzählt, dass Ellen für jeden Tag die Aufgaben in einem Kalender notiere. «Doch manchmal spielt das Wetter nicht mit, es kommt Besuch oder etwas Dringenderes muss getan werden», erklärt er. Flexibilität gehört genauso zu ihrem Beruf wie die Genauigkeit. Diese ist besonders gefragt, wenn Ellen das Korporale faltet. Dabei handelt es sich um ein quadratisches Leinentuch, das auf dem Altar entfaltet wird, um die eucharistischen Gaben daraufzulegen. Die genaue Anleitung dafür hat sie in einem Buch gefunden. Neben den Aufgaben, die einem genauen Ablauf folgen, gebe es aber auch sehr viel Spielraum für sie – und dass sie zusammenarbeiten können, finden sie besonders schön.