Jeden Dienstag und Donnerstag besuchen die «Traumdoktoren» der Stiftung Theodora das Ostschweizer Kinderspital an der Claudiusstrasse 6. Dr. Stanis Laus, Dr. Floh, Dr. Uiuiui, Dr. Grunz und Dr. Firlefanz kommen immer im Duo und tragen bunte Hüte, machen lustige Grimassen, basteln Ballonfiguren und machen vor allem eins: Sie muntern Kinder, Eltern und Personal auf.
Während der ersten Corona-Welle wurde es aber leise auf der Kinderstation in St.Gallen. Am 17. März 2020 mussten die Traumdoktoren ihre Besuche in den Spitälern und Partnerinstitutionen der Stiftung Theodora zum ersten Mal in 27 Jahren einstellen. «Das war eine schwierige, aber notwendige Entscheidung angesichts der damaligen Gesundheitssituation und des fehlenden Wissens über das neue Virus», so Projektmanagerin Verena Herger.
Ein emotionales Wiedersehen
Sechs Monate später befindet sich die Schweiz in der zweiten Welle, doch die Situation ist eine andere. Bis jetzt konnten die Besuche der Künstler in den meisten Spitälern – in 24 der gewohnten 34 – fortgeführt werden. Auch in St.Gallen.
«Das Wiedersehen war sehr emotional und herzlich. Viele Kinder haben immer wieder nach uns gefragt während des Lockdowns. Wir haben dann Videocalls zwischen den Kindern und Traumdoktoren ermöglicht. Jetzt sind wir aber alle wieder froh, dass die Besuche vor Ort stattfinden können. Heute hat mich eine Mutter einer Krebspatientin, die im Kinderspital St.Gallen behandelt wurde, angerufen um zu spenden. Das bedeutet uns sehr viel», sagt Herger zu stgallen24.
Auch Kinder spüren Corona-Krise
Bestrebt, den Alltag der Kinder im Spital und in Institutionen für Kinder mit Behinderung während dieser beunruhigenden Zeit aufzuheitern, nutzte die Stiftung Theodora die Zeit zwischen den beiden Wellen, um die bestehenden Gesundheitsprotokolle zu verschärfen. Die von der Stiftung beschäftigten Künstler absolvieren alle eine einjährige professionelle Ausbildung bei der Hochschule für Gesundheit «La Source in Lausanne», um in den Spitälern und spezialisierten Institutionen als Traumdoktoren tätig sein zu können.»
Seit Juni wurden die Protokolle nun ausgearbeitet, um der neuen Gesundheitssituation Rechnung zutragen und Momente der Freude und Fantasie im geschützten Rahmen zu gewährleisten.