So informierte zumindest das kantonale Amt für Comedy und Kultur (Kack!) nach Einholung der Durchführungsbewilligung beim kantonalen Amt zur Durchführung von Systemrelevanten Events «KADSE» die überglücklichen Ratsherren. Die Veranstaltung findet in geteilter Form, also im Duett bzw. im Duo, also mit Dualität oder einfach zweifach in unverheirateter gepaarter Ausführung, statt. Einmal um 9 Uhr zur Matinée, mit nüchternen, aber nicht sachlichen Ratsherren und einmal, also das zweite Mal, wird um 15 Uhr, zur Soirée, mit nicht mehr nüchternen und wahnsinnig unsachlichen Ratsherren, geladen.
Jetzt ist es offiziös: "Narregmend finden statt!"

Voranmeldung und dann viel Glück
Zugelassen werden je hundert Personen (Urnäscher-Dialket: hoandat / TG-Dialekt: hundot), welche, sofern die Nachfrage überraschend hoch sein würde, entsprechend durch die ratsherrenrätliche Losfee und Glückspilz, Kirchenpfleger Güggel Ruedi, ausgelost würden. Die Voranmeldung ist obligatorisch und hätte eigentlich per Fax auf der Nummer 071 353 68 64 durch Meldeläufer Max Molitor entgegengenommen und verdankt werden sollen. Da der Kanton aber alle Faxleitungen für die Kommunikation mit Bern braucht, wurde ein digitales Postfach
narregmend@gmx.ch
eingerichtet und verlangt nebst Zeitwunsch, auch Schuhgrösse, Telefonnummer, Vor- und Nachname, Adresse – um diese Schutzkonzept-getreu in die Matinée- und Soirée-Vorstellung auf dem zweigeteilten Hüsliblock durch den kantonalen Führungsstab triagiert eingetragen werden zu können.
Schutz-Schleier über dem Durchführungsort
Mit der Suche nach dem Durchführungsort wurde Magister-Holme-Jock beauftragt und Gerüchten zufolge sei er auch schon auf der grossen Lichtung in der Nähe seiner Lieblings-Schitterbeige fündig geworden. Die Koordinaten werden jedoch erst am Samstag vor Durchführung den Angemeldeten kommuniziert, sodass Voyeure, spontane Launundscham und jugendliche Pöbler nicht angezogen werden. Die Einhaltung des Schutzkonzeptes ist der Ratsherren höchstes Gut!
Es wird geübt...
Die Ratsherren wünschen sich überdies viel Gelächter unter den in Masken verhüllten Gesichter. Auf ungesehene Mundwinkelverzerrungen kann zudem zu Gunsten der Lautstärke verzichtet werden. Auf gemeinsames Singen des «Landsgmendlied» wird verzichtet, Hoptme Chläppere-Sepp übt aber das ehrenvolle Stück verzweifelt auf seiner Ueli-Alder-Gedächtnis-Violine, man darf gespannt sein, wie es tönen wird.
Ihre ideale Vorbereitung
Die Narrenrätliche Gesundheitskommission (NAG) um Diätkoch Rössli-Stompe-Joggeli empfiehlt Besucher*innen zudem, sich am Abend davor eine gute Portion Chäshörnli (für Vegianis* auch mit Siedwurst) inklusive ordentlich angeschwitzten und leicht ins Bittere überröstete Zwiebeln zu gönnen.
"Abstände auf natürliche Weise erzeugen"
Und zum Dessert noch eine Handvoll Knoblizechen, zermörsert mit einem gehäuften Esslöffel Gossauer Stadtbühlbier, zwei grosszügigen Tropfen Appenzeller Alpenbitter und einem lauwarm gelagerten Karfreitags-Ei (Protestant*innen und Protester*innen wie auch katholische Priesterinnen* können das auch weglassen) und einer Messerspitze Sellerie-Pulver. Ziel sei es «die Abstände auf natürliche Weise zu erzeugen» meint der Spezialgast mit dem feinen Näsli, der Totengräber.


