Die teilnehmenden Mitglieder der Donnerstags-Gesellschaft kamen am 17. Juni 2021 in den Genuss einer spannenden und interessanten Lehrstunde durch Daniel Studer, der bei seiner letzten "Backstage-Führung" nicht nur einen Einblick in den für Normalsterbliche ansonsten verborgenen Teil des Museums gab, sondern auch mit zahlreichen Hintergrundinformationen und Anekdoten für Aha-Erlebnisse und manch ein Schmunzeln sorgte. So konnte man lernen, dass das Historische und Völkerkundemuseum insgesamt 70'000 Objekte besitzt, von denen jeweils nur ein Bruchteil effektv ausgestellt bzw. im Zusammenhang mit einem Thema präsentiert wird. Alle Objekte sind digital erfasst und rund 6'000 können auf der Website des Museums abgerufen werden.
Andere Zeiten, andere Interessen
In den Anfängen des Museums waren Waffensammlungen noch der Stolz der ganzen Stadt und des Kantons; heute sind sie nicht mehr hoch im Kurs und werden im Dachstock des Museums, fein säuberlich nummeriert, gelagert. Zu diesen Beispielen des sich verändernden Zeitgeistes gehören ebenfalls Zinnkrüge, bemalte Schränke oder beispielsweise auch Portraits der St.Galler Bürgermeister, die jetzt in Rollschränken ein bescheidenes Dasein fristen. Daniel Studer: "Aber wer weiss, was in zwanzig oder fünfzig Jahren wieder 'en vogue' sein wird. Wir werden unserer Aufgabe, das Gedächtnis an die Vergangenheit zu wahren, mit viel Wissen und Engagement gerecht."
"Kann ich eine Ritterrüstung mieten?"
Das Museum bekommt gemäss Daniel Studer auch regelmässig Anfragen für Ausleihungen und Vermietungen. "Eine Ritterrüstung für die Fasnacht gibt es natürlich nicht, aber wenn andere Museen ein Thema bearbeiten und wir etwas zur Verfügung stellen können, machen wir das kostenlos."