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Lifestyle
20.09.2021
22.09.2021 08:53 Uhr

Alpstein: tolle Wandermöglichkeiten vor der Haustür

Blick auf den Alpstein: wunderschöne Natureindrücke für Bergwander-Fans. Bild: Michael Imstepf / Unsplash.com
Wer das Glück hat, in Herisau zu leben, der kann das Bergwandern praktisch so in den Alltag oder ins Wochenende einplanen, wie andere ihre Joggingtour zu Feierabend. Doch anders als bei der Joggingrunde, lassen sich beim Bergwandern immer neue Aspekte entdecken und die Natur in vollen Zügen auskosten. Aber was hat Herisau und natürlich der Alpstein zu bieten?

Was hat der Alpstein zu bieten?

Traumhafte Aussichten, die Sonne genießen, romantische Routen und vieles mehr. Der Alpstein ist ideal für Wanderungen, die mitunter auch körperlich eingeschränkte Personen ansprechen. In der Tat bietet das Appenzellerland sogar eine ›Wanderroute‹ für Rollstuhlfahrende. Es handelt sich um den Appenzeller Rundweg, der auf acht Kilometern gerade mal 90 Höhenmeter aufsteigt und allgemein so barrierefrei ist, dass er sich für Rollstuhlfahrende eignet. Aber was bietet der Alpstein im Appenzellerland noch?

  • Säntis Gipfel - der Aufstieg auf 2.501 Meter ist sicherlich beschwerlich, doch die Aussicht ist unvergesslich. Sechs Länder werden vom Gipfel überblickt und Wanderer somit mit einem wunderbaren Ausblick belohnt. Der Säntis Panoramalauf gibt erste Eindrücke davon preis.
  • Appenzeller Alpenweg - dieser Wanderweg hat zwei Etappen, doch können sie einzeln bestritten werden. Beide Etappen bilden eine zweitägige Wanderung. Schon die erste Etappe bewältigt 700 Höhenmeter und endet auf einer Hochalp. Von dort geht es zur Schwägalp, durch einen Natur-Erlebnispark und, sofern Interesse besteht, in das Herzen einer Alpschaukäserei. Mit dem Postauto geht es zurück nach Urnäsch, wenn der Rückweg nicht per Fuß angegeben wird. Die zweite Etappe endet am Säntis.
  • Lillyweg - das ist die perfekte Wanderroute (oder Joggingroute) für den Feierabend. 3,8 Kilometer geht es über den kinderfreundlichen Themenweg, der so gestaltet ist, dass jeder an 14 Stationen die Geschichte der Geschwister Lilly und Martin erfährt.
  • Rundtour Hundwiler Höhe - zu jeder Jahreszeit kann dieser Weg bestritten werden. Auf 8,8 Kilometern geht es vom Bahnhof Zürchersmühle los, führt über den Weiler Ramsten und folgt dem Hügelzug zur Hundwiler Höhe.

Reisevorbereitungen

Sicherlich orientieren sich notwendige Reisevorbereitungen immer daran, wie lang eine Wanderung andauern soll und welcher Weg geplant ist. Für die Feierabend-Wanderrouten sind beispielsweise kaum Vorbereitungen zu treffen, sofern das Schuhwerk und die Kleidung gut gewählt werden. Anders sieht es bereits bei Eintags-Wanderungen aus, wohingegen mehrtägige Wanderungen echte Vorbereitungsmaßnahmen vorsehen:

  1. Schuhe und Kleidung

Das Schuhwerk ist das A und O auf Wanderungen. Es muss dringend stabil sein und den zu erwarteten Bodenverhältnissen angepasst sein. Darüber hinaus ist die Verarbeitungsqualität wichtig. Etliche Wanderneulinge versuchen ihr Glück mit reinen Turnschuhen oder Sneakern. Das Problem ist, dass diese Schuhe weder fest genug sind, noch dass sie das Sprunggelenk stützen. Wanderfreudige sollten daher unbedingt auf gute Wanderschuhe setzen. Sollte das Wandern doch keine Freude bereiten, können die Schuhe übrigens gut im Winter genutzt werden, da sie recht wasserdicht und vor allem rutschfest sind.

Bei der Kleidung bietet sich der Zwiebellook an. Die meisten Schweizer wissen natürlich, dass es auf den Bergen weitaus kühler sein kann als im Tal. Der Zwiebellook hilft aber auch bei plötzlichem Wind und Regen. Leichte Regenjacken aus dem Wanderbereich lassen sich zusammenrollen und in kleinsten Taschen verstauen. Achtung: Im Sommer muss auf dem Berg an Sonnenschutz gedacht werden. Gute Outdoor-Schuhe und Kleidung bietet beispielsweise der Bergsport-Spezialist Mammut, der auf 150 Jahre Erfahrung zurückblicken kann und ein breites Sortiment an Jacken, Schuhen, Hosen und auch Pullovern zur Verfügung stellt.

  1. Planung

Die Routen gibt es hinlänglich auf Wanderseiten zu finden. Gerade für die Anfangsversuche sollte sich an feste Routen gehalten werden, da sie nicht nur Schwierigkeitsstufen abbilden, sondern zugleich relativ sicher sind. Gut ist es, die Route wenigstens als Screenshot auf dem Smartphone zu speichern, noch besser ist es, sie wirklich auszudrucken. Im Gelände darf niemals auf das Internet vertraut werden. Die Abdeckung ist in der Schweiz zwar sehr gut, im Ernstfall schadet es dennoch nicht, wenn der Weg auch analog vorliegt.

  1. Gepäck

Ein Wanderrucksack gehört fest mit dazu. In ihm befindet sich die leichte Verpflegung. Müsliriegel, ein wenig Obst, Kekse oder auch Bifi sind gern genutzte Essensbeigaben. Noch wichtiger ist allerdings die Flüssigkeitszufuhr. Je nach Strecke und Jahreszeit sollten immer zwei Literflaschen Wasser mit im Gepäck sein. Der letzte Punkt ist die Rucksackapotheke mit einem kleinen Erste-Hilfe-Set und einem Notfallzettel, der über Angehörige und auch über Krankheiten und Medikamente informiert.

Es ist bei langen Wanderungen wichtig, das Gepäck so zu gestalten, dass eine Einkehr in ein Gasthaus nicht unbedingt notwendig ist. Niemals kann ausgeschlossen werden, dass es sehr heiß ist und der geplante Stopp im Gasthaus ausfällt, weil dort ein Wasserrohrbruch war und das Lokal für einige Tage geschlossen bleiben muss. Ist nun nicht ausreichend Flüssigkeit vorhanden, kann der nächste Stopp in etlichen Kilometern Entfernung zu einer wahren Tortur werden, die lebensbedrohlich sein kann.

Wie lässt sich eine Bergwandertour abrunden?

Viele Wanderfreunde möchten nicht nur die Natur, sondern auch die Gegend kennenlernen. Daher macht es immer Sinn, sich vorab nach Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Auch nette Restaurants oder Cafés können die Tour abrunden.

  • In Urnäsch - hier führt eine Wandertour her, somit liegt das Berggasthaus Tierwis direkt auf der Strecke. Auf einer Höhe von 2.085 Metern bietet das Restaurant weitaus mehr, als nur gutes Essen.
  • Hundwilerhöhe - auch vom Restaurant Hundwiler Höhe lässt sich die Umgebung genießen. Es wartet eine bodenständige Küche auf Gäste, aber auch Schlafquartiere.
Wandertouren sollten entsprechend vorbereitet werden, um am Ende auch gut durchzuommen. Bild: Unsplash.com

Fazit: dort wandern, wo andere Urlaub machen

Der Kanton Ausserrhoden und vor allem das Appenzeller Land sind bekannt für ihre traumhafte Natur. Einheimische haben die Wanderrouten gleich vor ihren Füßen und können über die Wanderrouten ihre Heimat noch besser kennenlernen. Dennoch sollte jede Wanderung gut geplant sein. Gerade Anfänger überschätzen oft die Strapazen, die schon eine kurze Strecke streng bergauf mit sich bringt. Glücklicherweise ist die Gastronomie bis zu den Bergspitzen gut aufgestellt, sodass Wanderer stets einkehren, sich ausruhen, stärken und auf Wunsch auch dort schlafen können.

herisau24.ch / jg