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Herisau
10.11.2021
11.11.2021 10:40 Uhr

«Peace statt fies» in Herisauer Schule

Bild: pd
Die Ausbildung von zwölf Schülerinnen und Schüler als Peacemaker war Teil einer Friedenswoche im Herisauer Schulhaus Landhaus.

«Das ist nur ein Theater, ich habe nicht wirklich Streit mit ihr.» Carmelita Boari ist die Leiterin der Sektion Ostschweiz des NCBI (National Coalition Building Institute) und steht in einem Zimmer des Schulhauses Landhaus. Ein Händeklatschen gibt das Signal: man nimmt Rollen ein. Zwei Kinder greifen ein, üben den Ablauf für eine Lösung des Konflikts.

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Sie gehörten zur Gruppe von zwölf Schülerinnen und Schüler von der 3. bis 6. Klasse, die in der ersten November-Woche als Peacemaker ausgebildet wurden. Es sind Freiwillige, die in ihren Klassen demokratisch gewählt wurden und sich auf ihr Amt als Friedensstifter und Friedensstifterin vorbereiteten. Sie lernten etwa, welche Arten von Gewalt es gibt und wie sie bei einem Streit vorgehen könnten.

Mehrere Aspekte thematisiert

Das Peacemaker-Projekt hat zum Ziel, Konflikten und Gewalt an Schulen vorzubeugen. «Peace statt fies», ist das Motto. Die ganze Schuleinheit Landhaus (1. bis 6. Klassen) setzte sich während der Sonderwoche mit dem Thema «Frieden» auseinander. In den Herbstferien hatte für die Landhaus-Lehrpersonen während anderthalb Tagen die Einarbeitung in «Peacemaker» und die Vorbereitung der altersgemischten Workshops stattgefunden. Diese thematisierten mehrere Aspekte. Zum Beispiel wurden Friedens-Flaggen und Friedenssymbole gebastelt. In einem Schulzimmer beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Inhalt und der Melodie des Liedes «Imagine» von John Lennon. In einem anderen galt es, in Kooperation eine Aufgabe mit Brettern zu lösen.

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Teil einer Schulhauskultur

Die Peacemaker erhielten einen Ausweis und ein Diplom. «Benützt diese aber nicht zum Angeben, das könnte schlechte Reaktionen bewirken», hörten die Kinder. Sie werden in ihrer Aufgabe nun im Alltag von Lehrpersonen begleitet. Nicht jeder Streit kann und muss von Peacemakern gelöst werden; sie ersetzen nicht die Pausenaufsicht der Lehrpersonen. Der Einsatz von Peacemakern soll aber per Definition Teil einer Schulhauskultur sein, die gewaltfreie und unparteiische Konfliktlösung und Zivilcourage auszeichnet und fördert.

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