"Ich distanziere mich von der verkürzten Darstellung meiner Aussagen in hiesigen Medien", sagte Rudolph im Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Letzte Woche beklagte er laut Medienberichten eine Unterdrückung nicht genehmer politischer Meinungen am Schauspielhaus, viele scheuten sich, ihre Ansichten zu vertreten. Dabei sei es um Veränderungen an Institutionen im gesamten deutschsprachigen Raum gegangen, nicht nur in Zürich, so Rudolph im am Freitag veröffentlichten Interview.
Mit seinen Aussagen wollte er zudem jene aufrütteln, die Angst hätten sich zu äussern. Sie sollten wieder aus der Ecke raus kommen und sich dem Diskurs stellen, so Rudolph. "Ich begrüsse den Diskurs der Öffnung gegenüber Menschen, die bisher zu wenig Raum und Repräsentation hatten."
Yuvviki Dioh verstehe, dass solche Prozesse verunsichern können. "Will man marginalisierte Positionen sichtbarer machen, bedeutet das auch etwas für die privilegierte Position", sagte die Kommunikationswissenschaftlerin. Leute könnten Angst davor haben, etwas Falsches zu sagen oder zu machen. "Sensibilisierung ist ein schwieriger, auch schmerzhafter Prozess." Es sei jedoch entscheidend, ein Verständnis für die eigene Rolle in der sozialen Umwelt zu entwickeln.