In dem Land mit rund 21 Millionen Einwohnern sind bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige der Terrorgruppe Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida angehören. Auch lang anhaltende Dürren und Hungerkrisen machen dem trotz reicher Goldvorkommen verarmten Burkina Faso zu schaffen. Die Bevölkerung war aufgrund von Instabilität und Armut immer unzufriedener mit der Regierung von Kaboré geworden, der enge diplomatische Beziehungen zu der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich pflegte. Die Putschisten scheinen hingegen eine engere Anbindung an Russland zu suchen.
Schweiz/Ausland
15.10.2022
Burkina Faso: Wahlen erst in 21 Monaten
Anhänger von Burkina Fasos jüngstem Putschisten Traore versammeln sich vor der Nationalversammlung und schwenken burkinische und russische Flaggen, nachdem Traore zum Übergangspräsidenten ernannt wurde. Foto: Kilaye Bationo/AP/dpa
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Burkina – Gut zwei Wochen nach einem Putsch im westafrikanischen Burkina Faso hat eine Nationalversammlung Putschanführer, Hauptmann Ibrahima Traoré, als Übergangspräsidenten bestätigt. Traoré solle den instabilen Sahelstaat bis zu Wahlen in 21 Monaten führen, teilten die neuen Militärmachthaber in der Nacht zum Samstag mit. Der Staatsstreich am 30. September kam nur acht Monate nach einem Putsch, bei dem der bisherige Militärmachthaber Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba den demokratisch gewählten Präsidenten Roch Marc Kaboré abgelöst hatte.