Der vom Gemeinderat an die Stimmberechtigten verabschiedete Voranschlag 2026 der Erfolgsrechnung basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 4.2 Einheiten. Gegenüber dem Vorjahresbudget ist ein marginales Wachstum um rund 1.4 Prozent des Gesamtergebnisses zu verzeichnen. Der Fehlbetrag von 727'933.69 Franken kann über das Eigenkapital gedeckt werden. Dank komfortablem Eigenkapitalpolster von rund 10.66 Millionen Franken sollte der erwartete Rückschlag problemlos aufgefangen werden können. Der Abbau des Eigenkapitals im budgetierten Rahmen ist verantwortbar.
Kostentreiber
Für dieses - trotz erheblichen Sparmassnahmen - hohe Defizit sind in erster Linie die erneut gestiegenen Kosten im Ressort Bildung sowie den Bereichen Gesundheit und Soziales verantwortlich. Weiter sind überdurchschnittlich hohe Gemeindebeiträge an die Sanierung von Kulturobjekten sowie an geplante Sanierungen von Privatstrassen mitverantwortlich. Der gesamte Personalaufwand fällt mit 10.60 Millionen Franken um rund 293'000.00 Franken (2.8%) höher aus als im Voranschlag 2025. Davon fallen rund 162'000 Franken auf das Ressort Bildung, wegen steigenden Schülerzahlen sowie rund 207'000.00 Franken auf das Wohn- und Pflegezentrum Au infolge höherer Pflegebedürftigkeit der Bewohner. Der restliche Personalaufwand konnte entsprechend reduziert werden.
Kompensation
Aufgrund der vorgängig erwähnten Aufwandsteigerungen hat der Gemeinderat einerseits die Sparschraube nochmals erheblich angezogen und auf der anderen Seite zur Kompensation auch Mehrerträge geprüft. Einsparungen sind insbesondere beim Unterhalt von Liegenschaften und Strassen der Gemeinde zu nennen. Bei den Steuern kann mit einer geringfügigen Steigerung der Einnahmen gerechnet werden. Gestützt auf den Stand der Steuereingänge per dato, sowie die Empfehlung des Kantons erscheint der budgetierte Steuerertrag von gesamthaft 7'678'044 Franken mit Mehreinnahmen gegenüber 2025 von rund 230'000.00 Franken angemessen. Positiv wirkt sich auch der zu erwartende rund 110'000 Franken höhere kantonale Finanzausgleich aus.
Exogene Kosten
Die weiterhin steigenden exogenen Kosten wirken sich negativ auf den Gemeindefinanzhaushalt aus. Folgende Gemeindeanteile sind budgetiert: Für die Ergänzungsleistungen zur AHV und IV 538'700.00 (Vorjahr: 435‘100.00) Franken; für den öffentlichen Verkehr 348‘000.00 (377‘000) Franken; für die Pflegefinanzierung 422‘000.00 (420‘000.00) Franken; für die kantonale Spitex 225‘000.00 (185‘000.00) Franken; für die Inhouse-Spitex im Wohn- und Pflegezentrum 24‘100.00 (23‘100.00) Franken; für die Beratungsstelle für Flüchtlinge 83'000.00 (72'000.00) Franken; für die Führung der gemeinsamen regionalen Berufsbeistandschaft Hinterland 205'700.00 (183'400.00) Franken. Bei diesen Gemeindeanteilen von 1.85 (1.70) Millionen Franken handelt es sich um die wesentlichsten exogenen Kosten, welche die Gemeinde nicht beeinflussen kann und sich auf eine übergeordnete Gesetzesgrundlage stützen. Die Summe dieser exogenen Kosten ist gegenüber dem Vorjahresbudget (in Klammern) erneut um über 150'000 Franken gestiegen.
Netto-Investitionen von 1'810'000 Franken
Der Blick in die Investitionsrechnung zeigt, dass die veranschlagten Investitionen ab 2026 bis 2030 vorübergehend wieder ansteigen aufgrund der geplanten Sanierungsmassnahmen im Schulhaus Au sowie im Schulhaus und Feuerwehrdepot Mettlen. Im Jahr 2026 sind folgende wesentlichen Investitionen geplant: Fortführung Projektierung sowie Beginn der Sanierung Schulhaus Mettlen mit 500'000.00 Franken; Schulanlage Au: Anpassung Brandschutz (zweite von drei Etappen) mit 520'000.00 Franken, Sanierung der Zugänge und Vorplätze mit 200'000.00 Franken sowie Verbesserung des Hochwasserschutzes mit 150'000.00 Franken; Dacheindeckung Alpgebäude Langgaden mit 90'000.00 Franken; Entwässerung und Belagsersatz Rosenweg mit 200'000.00 Franken; Gemeindeanteil an Ausbau Schönaustrasse (dritte Etappe) mit 150'000.00 Franken. Die geplanten Netto-Gesamtinvestitionen in der Höhe von 1'810'000.00 Franken sind notwendig und begründet sowie verantwortbar hinsichtlich der Höhe des Eigenkapitals.
Abschreibungen
Die Abschreibungen erfolgen linear ab Nutzungsbeginn über die festgelegte Nutzungsdauer des nach den neuen Kriterien bewerteten Verwaltungsvermögens und sind für 2026 mit CHF 1'112'900.00 Franken veranschlagt. Das abzuschreibende Verwaltungsvermögen betrug per 31. Dezember 2024 rund 17.6 Millionen Franken und wird per Ende 2026 voraussichtlich auf rund 18.1 Millionen Franken anwachsen.
Aufgaben- und Finanzplan
Zum sechsten Mal liegt im Kontext des Voranschlags der Aufgaben und Finanzplan (AFP) vor, gestützt auf das erstellte Legislaturprogramm 2023-2027 sowie die beschlossenen Legislaturziele. Der AFP wird nun für die Jahre 2027 bis 2029 angepasst. Aufgrund des grossen Umfangs wird der AFP nicht in die Voranschlag-Broschüre integriert, sondern kann ab Mitte November 2025 von der Gemeindewebsite heruntergeladen werden.